Die Sanierung der Fehmarnsundbrücke in Schleswig-Holstein hat bereits 2020 begonnen und schreitet nun mit vollem Engagement voran. Bauingenieurin Grit Scholz und ihr Team arbeiten unter anspruchsvollen Bedingungen: Die Temperaturen schweben um den Gefrierpunkt und starker Wind erschwert die Arbeiten an der fast einen Kilometer langen Brücke. Der Zugang zu den Brückenpfeilern, die bis zu 27 Meter tief sind, erfolgt über aufwendige Gerüste und Metalltreppen, die eigens für diese Sanierungsarbeiten errichtet wurden. Die Maßnahmen umfassen das Abschlagen des alten Betons, die Erneuerung der Bewehrung aus Stahl sowie die Anbringung frischen Betons, wobei der sichtbare Verfall auf über 60 Jahre Witterungseinflüsse und eine nicht funktionierende Entwässerung zurückzuführen ist.
Der Zustand der Brücke ist alarmierend: freiliegender Stahl, abgeplatzter Beton und eindringendes Wasser sind nur einige der Probleme, die behoben werden müssen. Die Sanierung schließt alle sieben Brückenpfeiler ein: einen auf Fehmarn, zwei Hauptpfeiler über dem Sund und vier Pfeiler der Vorlandbrücke auf der Festlandseite. Trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen besteht die Hoffnung, die Arbeiten innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren abzuschließen, wobei der Baufortschritt stark von wechselhaften Wetterbedingungen und unvorhergesehenen Schäden abhängt.
Umfassende Sanierungsarbeiten
Zusätzlich zu den bereits genannten Arbeiten führt die Deutsche Bahn umfassende Sanierungsarbeiten an der Fehmarnsundbrücke durch. Dies beinhaltet die Erneuerung von 80 korrodierten Stahlseilen, was eine 20-prozentige Steigerung der Tragfähigkeit zur Folge haben wird. Der verbleibende Güterverkehr über die Brücke ist nicht mehr geplant; die Übergabe der Brücke wird für 2027 angestrebt. Fahrradfahrer und Fußgänger sind seit dem 18. September 2023 von der Nutzung der Brücke ausgeschlossen, was bereits zu Staus und Beschwerden geführt hat. Die neuen Entwässerungsschächte und -rohre sollen zudem verhindern, dass Flüssigkeiten unkontrolliert in die Umwelt gelangen.
Während der Sanierungsarbeiten sind zwei Fahrspuren auf der Brücke verengt, sodass eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h weiterhin gilt. Die Arbeiten zur Erneuerung der Fahrbahnplatte sowie die Bearbeitung der Betonkonsolen mittels Hochdruckwasserstrahl sind ebenfalls von großer Bedeutung für die Langlebigkeit der Brücke, die 2023 ihren 60. Geburtstag feierte.
Ein Blick auf die Zukunft
Parallel zu den laufenden Sanierungsarbeiten wird bereits über den langfristigen Ersatz der Brücke durch einen Tunnel unter dem Fehmarnsund nachgedacht. Dieser Tunnelbau, dessen rechtliche Planung noch nicht abgeschlossen ist, soll bis 2029 realisiert werden. Nach dessen Fertigstellung wird die bestehende Brücke zur Kreisstraße herabgestuft und kann somit von Radfahrern, Fußgängern sowie dem lokalen Verkehr genutzt werden, während der Güterverkehr wie erwähnt ausgeschlossen ist.
Die Brückensanierung in Deutschland unterliegt strengen Richtlinien und Regelungen. Wie die jüngsten Vorfälle und das BGH-Urteil vom Februar 2024 verdeutlichen, sind regelmäßige Prüfungen und Sanierungsarbeiten essenziell, um die Sicherheit und Langlebigkeit von Brücken zu gewährleisten. Die DIN 1076 legt die Standards für diese Prüfungen fest, und es ist von größter Bedeutung, dass entsprechende Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden, um schwerwiegende Schäden und deren Folgen zu vermeiden.Lübecker Nachrichten berichtete, dass … Kreiszeitung informierte über … Forum Verlag erläuterte die …