Die Gemeinde Abtsgmünd steht vor finanziellen Herausforderungen, plant jedoch ein umfangreiches Investitionsprogramm für das Jahr 2025. Trotz eines Haushaltslochs von rund 5,3 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von etwa 16 Millionen Euro vorgesehen. Gemeindekämmerer Tobias Maier warnt, dass sich das Haushaltsloch im Jahr 2026 auf etwa 10,7 Millionen Euro erhöhen könnte. Die Gewerbesteuereinnahmen sind in den letzten Jahren gesunken, von 23,6 Millionen Euro im Jahr 2022 auf etwas mehr als 19 Millionen Euro zuletzt. Diese Entwicklung zwingt die Gemeinde, ihre Rücklagen zu nutzen, die in den vergangenen Jahren gebildet wurden.

Für die Kommune wird es immer teurer: Im Jahr 2025 muss Abtsgmünd rund 24,4 Millionen Euro an das Land und den Kreis zahlen, was einem Anstieg von etwa 5,7 Millionen Euro im Vergleich zu 2024 entspricht. Die Finanzausgleichsumlage schlägt mit 9,3 Millionen Euro zu Buche, während im Vorjahr noch etwa 7 Millionen Euro fällig waren. Besonders ins Gewicht fällt die erhöhte Kreisumlage, die um 5,15 Prozentpunkte angehoben wurde und zusätzliche Kosten von rund 3,5 Millionen Euro verursacht.

Geplante Investitionen

Die geplanten Investitionen von Abtsgmünd sind ambitioniert und umfassen zahlreiche Projekte, die die Infrastruktur und das öffentliche Leben unterstützen sollen:

  • Sanierung der Ortsdurchfahrt: 2,4 Millionen Euro
  • Umbau der Wasenschule: 1,5 Millionen Euro
  • Umnutzung und Erweiterung des Rathauses: 1,5 Millionen Euro
  • Breitbandausbau: 1,2 Millionen Euro
  • Neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr in Untergröningen: 596.000 Euro

Bürgermeister Armin Kiemel betont, dass die Gemeinde „auf Sicht fahren“ müsse und die finanziellen Belastungen durch die gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land berücksichtigt werden müssen. Um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten, plant die Gemeinde, bis Ende des Jahres schuldenfrei zu sein. Diese Maßnahmen sind Teil der Geschichte der Stadt, die sich als wirtschaftlich stark und traditionsreich präsentiert.

Steuereinnahmen und wirtschaftlicher Kontext

Ein entscheidender Faktor für die Haushaltslage sind die Steuereinnahmen, insbesondere die Gewerbesteuer. In Abtsgmünd liegt der Hebesatz für die Gewerbesteuer bei 350%, während die Hebesätze für die Grundsteuer A und B jeweils 375 betragen. Diese Realsteuern, die Einzelvermögensgegenstände wie Betriebe oder Grundstücke besteuern, sind wichtige Einnahmequellen für die Kommune.

Abtsgmünd ist nicht nur bekannt für seine wirtschaftlichen Stärken im Industriesektor, sondern auch für seine attraktive Lage, die sowohl Einzelhändler als auch IT-Unternehmen anzieht. Der Tourismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da die Stadt aufgrund ihrer malerischen Landschaften und historischen Sehenswürdigkeiten viele Besucher anlockt. Diese Faktoren tragen insgesamt zu einer stabilen wirtschaftlichen Basis bei und machen Abtsgmünd zu einem beliebten Standort für Unternehmensgründungen.

Der Haushalt 2025 wird am 23. Januar in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung diskutiert. Die Verabschiedung der Haushaltssatzung erfolgt gemäß den gesetzlichen Vorgaben und muss den Anforderungen der Gemeindeordnung entsprechen. Entsprechend ist der Haushaltsplan verbindlich und bildet die Grundlage für die Verwaltung und die Bürger.