Im malerischen Jachenau, am Ortsausgang in Richtung Mühle, feiert der Skilift Mühle, der seit 1966 in Betrieb ist, seiner Genesung nach einem schweren Schicksalsschlag. Der beliebte kleine Schlepplift wird seither von Thomas Rauchenberger, dem Urgroßneffen eines der ursprünglichen Betreiber, nach dem plötzlichen Tod von Josef Tiefenbrunner im Juni 2024 weitergeführt. Tiefenbrunner, der über 50 Jahre lang den Lift mit Leidenschaft betrieb, starb im Alter von 62 Jahren. Rauchenberger, der seit 13 Jahren am Lift tätig ist, hat alle erforderlichen Formalitäten für den Betrieb des Lifts bereits geklärt.

Aktuell bleibt der Lift jedoch aufgrund fehlender Schneeverhältnisse geschlossen. Um die Pisten präparieren zu können, fehlen derzeit mindestens 15 cm Naturschnee. Der Skilift verfügt über keine künstliche Beschneiung, was die Abhängigkeit von natürlichen Schneefällen noch verstärkt. Die Betreiber sind entschlossen, den Lift weiterhin in Betrieb zu nehmen, wenn die Bedingungen es zulassen.

Betriebsdetails und Preise

Der Skilift Mühle bietet eine Gesamtstreckenlänge von etwa 450 Metern und zwei Abfahrten. Er ist bekannt für seine familiäre Atmosphäre und die gemütliche Hütte, die Besucher zum Verweilen einlädt. Die Preise für eine Tageskarte wurden vor zwei Jahren zum ersten Mal in der 56-jährigen Geschichte erhöht: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen nun 10 Euro, Erwachsene 12 Euro. Besondere Herausforderungen wie steigende Kosten für Diesel, TÜV und Versicherung sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie und Schneemangel führten zur Preisfindung.

Öffnungszeitlich öffnet der Lift in der Regel am 25. Dezember. Bei ausreichendem Naturschnee wird der Betrieb täglich während der bayerischen Schulferien sowie an Wochenenden von 10.00 bis circa 16.00 Uhr aufrechterhalten. Thomas Rauchenberger betont, dass der Lift aus Leidenschaft und nicht zur Gewinnmaximierung betrieben wird, was zum besonderen Charme des kleinen Skigebiets beiträgt.

Die Geschichte des Skisports

Themen wie der Skilift in Jachenau sind Teil einer langen Tradition des Skisports, die bis zu 4.500 Jahre zurückreicht, wie Höhlenzeichnungen in Norwegen belegen. Der Ursprung des Skisports ist eng mit der Geschichte Norwegens verknüpft, wo das Wort „Ski“ entstanden ist. Im 18. Jahrhundert begannen sich Skieinheiten in der norwegischen Armee zu formieren, und die ersten Skirennen fanden um 1850 in Christiana, dem heutigen Oslo, statt.

Die Entwicklung des Skisports nahm im Laufe der Jahre rasant zu, vor allem nach dem Ersten Weltkrieg, als touristische Anreisen boomten. Moderne Liftanlagen und touristische Infrastrukturen sind unverzichtbare Bestandteile des Wintersports, dessen wirtschaftliche Bedeutung, vor allem in Ländern wie der Schweiz und Österreich, nicht zu unterschätzen ist.

In dieser Tradition steht der Skilift Mühle, der trotz seiner bescheidenen Größe ein fester Bestandteil der Wintersportgemeinschaft in Jachenau ist und mit viel Engagement und Hingabe betrieben wird.