Der Mordfall von Andrea Weltzer sorgte kürzlich für Empörung, als das ZDF die Sendung „Aktenzeichen XY“ abrupt abbrach, nur nachdem ein Einspieler zu diesem Cold Case ausgestrahlt wurde. Der Vorfall ereignete sich Anfang November 2024, während einer Regierungskrise in Berlin. Der Fall selbst hat eine lange Geschichte, die bis zum 7. Januar 1992 zurückreicht, als die 28-jährige Andrea an der Aachener Straße in Köln schwer verletzt gefunden wurde. Sie erlag nur wenige Stunden nach ihrer Entdeckung ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Identifikation von Andrea erfolgte erst mehrere Tage später, als ihre Eltern sie als vermisst meldeten, da sie ohne Ausweisdokumente aufgefunden wurde. Am Tatort fanden die Ermittler DNA-Spuren sowie ein Messer der Marke Luna, das als mutmaßliche Tatwaffe gilt. Die Polizei vermutet, dass die Hintergründe der Tat in der Hausbesetzerszene zu suchen sind, in der Andrea in den letzten Monaten vor ihrem Tod verkehrte.

Zeugenaufruf und erneute Ermittlungen

Die Ermittler haben zwei wichtige Zeugen im Visier: einen Psychologen namens Klaus, der damals etwa 30 Jahre alt war und aus dem Raum Heidelberg stammt, sowie einen jungen Mann, auch als Tommy bekannt, der zur Hausbesetzerszene gehörte. Markus Weber, der Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Case“, erhofft sich von diesen Männern entscheidende Hinweise zu den letzten Tagen von Andrea Weltzer. „Wir bitten die Zuschauer um ihre Mithilfe: Wer hat Andrea in der Nacht vor ihrer Auffindung gesehen oder kann Angaben zum Tatgeschehen machen?“ so Weber in einem Interview.

In der Hoffnung auf neue Erkenntnisse wird die Fallbearbeitung in kommenden Sendungen erneut thematisiert, nachdem die Aufmerksamkeit, ausgelöst durch Äußerungen des Bruders von Andrea, erheblich gestiegen ist. Der Kölner Polizei ist daran gelegen, endlich Licht in diesen ungeklärten Fall zu bringen. Die Zuschauer können Hinweise an die Ermittler der „EG Cold Case“ über die Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de senden.

Verknüpfung zu weiteren Kriminalfällen

Zusätzlich zur thematischen Fokussierung auf den Mordfall wird in der selben Sendung auch ein Raubüberfall auf eine 83-jährige Seniorin in Leverkusen behandelt, der sich am 13. Mai 2023 ereignete. Der Überfall geschah in Rheindorf und steht ebenfalls auf der Liste der ungeklärten Fälle, die die Kölner Polizei weiterhin verfolgen möchte.

Der Fall von Andrea Weltzer ist nicht nur ein Aufruf zur Mithilfe, sondern auch ein Hinweis darauf, dass jeder Hinweis entscheidend sein kann, um Gerechtigkeit zu erlangen. Das Ministerium des Innern Nordrhein-Westfalen lässt darauf schließen, dass die unaufgeklärten Delikte verstärkt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt werden sollen, um eine Lösung und möglicherweise weitere Aufklärungen bei anderen Cold Cases zu erreichen. Laut T-Online bieten solche Medienformate eine Plattform, um diese längst vergessenen Fälle wieder ins Gedächtnis der Öffentlichkeit zu rufen.

Für interessierte Bürger bietet die offizielle Webseite der Kölner Polizei umfassende Informationen zu anderen ungelösten Fällen und Möglichkeiten zur Mithilfe an.