Die politische Lage in den USA hat auch Auswirkungen auf die amerikanischen Expats in Deutschland. Heute ist der 21. Januar 2025 und die zweite Amtszeit von US-Präsident Donald Trump hat begonnen. In Leipzig leben rund 1.700 Menschen mit amerikanischem Migrationshintergrund, die unterschiedliche Ansichten über die aktuelle politische Situation in den USA haben. Alejandro Estrella, ein Unternehmer aus New York, der seit 2017 in Leipzig lebt, kritisiert das Zwei-Parteien-System in den USA und empfindet die deutsche Berichterstattung als einseitig. Zudem blieb ihm bei der letzten Wahl der Stimmzettel verwehrt, da dieser nicht ankam.

Drew Fleming, ein Finanzberater aus North Carolina, stimmt Estrella zu, da er 2016 für Trump stimmte, jedoch die letzte Wahl verpasste. Unter dem Präsidentschaft von Biden sieht er eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit in den USA. Andererseits äußert die Auswanderin Kaitlyn Kennedy ihre Sorgen um schwächere Gruppen in ihrer Heimat und fühlt sich in Deutschland sicherer, wo sie die Grüne Partei unterstützt. Maximilian Feyes, ein Halb-Amerikaner aus Kalifornien, zeigt eine klare Ablehnung gegenüber Trump und befürchtet die negativen Auswirkungen seiner zweiten Amtszeit auf die Demokratie in den USA.

Einfluss der US-Bürger im Ausland

Die in Deutschland lebenden US-Bürger spielen eine entscheidende Rolle bei den Wahlen in den USA. Vor vier Jahren lebten rund 141.000 wahlberechtigte Amerikaner in Deutschland. Obwohl diese Zahl im Vergleich zu etwa 155 Millionen Wählern in den USA gering erscheint, kann sie in engen Wahlkämpfen von Bedeutung sein. Laut deutsche Wirtschafts Nachrichten hervorheben, dass die letzten Wahlen in Wisconsin, Georgia und Arizona sehr knapp waren.

Democrats Abroad setzen sich aktiv für die Wählermobilisierung in Deutschland ein. So wird beispielsweise ein Phonebanking-Event in Berlin-Charlottenburg organisiert. In Deutschland lag die Wahlbeteiligung bei 25%. Dennoch ergab eine Schätzung, dass nur 7,8% der wahlberechtigten US-Bürger im Ausland bei der Wahl 2020 ihre Stimme abgaben, was auf Schwierigkeiten bei der Briefwahl zurückzuführen ist. Rund 82% derjenigen, die Wahlunterlagen anforderten, konnten ihre Stimme nicht abgeben, weil sie das Verfahren nicht abschließen konnten. Zudem variieren die Registrierungsregeln von Bundesstaat zu Bundesstaat, was die Abstimmung komplizierter macht.

Stimmen und Stimmungen

Mit dem bevorstehenden Wahlkampf ist auch das Gefühl des Einflusses der im Ausland lebenden US-Bürger stark spürbar. Rund 22.000 US-Bürger in Berlin und Brandenburg sind wahlberechtigt und müssen sich zur Briefwahl anmelden. Eine Umfrage hat ergeben, dass nur 10% der Deutschen Trump wählen würden, während 77% für Kamala Harris stimmen würden. RBB24 berichtet über die Mobilisierung solcher Stimmen, die in sogenannten „Swing States“ besonders entscheidend sein können.

Events, die zur Übertragung der Wahlen in Deutschland stattfinden, beispielsweise Public Viewings organisiert von Democrats Abroad und dem Aspen Institute, tragen zur Kommunikation und Informationsverbreitung unter den Expats bei. Während Democrats Abroad finanzielle Unterstützung aus den USA erhalten, agieren Republicans Overseas zurückhaltender und haben weniger zentrale Veranstaltungen.