Bremen erhält 840.000 Euro aus dem „Startchancen“-Programm des Bundes für das Jahr 2024, wie Weser Kurier berichtet. Damit ist Bremen das erste Bundesland, das Mittel aus diesem wichtigen Programm in Anspruch nimmt. Die Gelder sind bereits für wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungssituation in der Stadt ausgegeben worden.

Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Verbesserung der Lernumgebung, die Einrichtung offener Werkstätten für eigenständiges Lernen und Projekte zur Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik. Bildungssenatorin Sascha Aulepp fordert eine Verstärkung des Programms, um insbesondere Schulen in Bremen und Bremerhaven gezielt zu unterstützen.

Ziele des Programms

Das „Startchancen“-Programm gilt als das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik und wird ab Sommer 2023 umgesetzt. Bund und Länder investieren insgesamt 20 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren, um Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, so Bildung Bremen.

Ein wichtiges Ziel des Programms ist es, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und allen Kindern und Jugendlichen eine gleichwertige Teilhabe am Bildungssystem zu ermöglichen. Der Fokus liegt besonders auf der Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik, um die Zahl der Schüler zu reduzieren, die Mindeststandards in diesen Fächern nicht erreichen.

Schulen im Programm

Insgesamt nehmen 43 Schulen in Bremen am „Startchancen“-Programm teil. Davon sind 60 Prozent Grundschulen und 40 Prozent weiterführende und berufliche Schulen. Die ausgewählten Schulen wurden nach Sozialkriterien wie Armutsgefährdungsquote und Migration ausgesucht. Bremen hat dazu einen etablierten Sozialindex verwendet, um die Schulen chancengerecht auszuwählen.

Die Mittel für diese Schulen werden jährlich verteilt und sind auf verschiedene Säulen ausgelegt: Die erste Säule fördert moderne Lernumgebungen, die zweite konzentriert sich zu zwei Dritteln auf Basiskompetenzen und zu einem Drittel auf gesellschaftliche Teilhabe. Die dritte Säule zielt auf die Verstärkung multiprofessioneller Teams ab.

Herausforderungen der Bildungsgerechtigkeit

Die umfassenden Bemühungen um Bildungsgerechtigkeit in Deutschland sind vor dem Hintergrund erheblicher Herausforderungen zu betrachten. Über 20 Prozent der 15-jährigen Schüler erreichen nicht das Grundkompetenzniveau im Lesen, wie aktuelle PISA-Studien zeigen. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Bildungschancen stark von der sozialen Herkunft abhängen. Trotz des im Grundgesetz verankerten Gleichheitsgebots gibt es in der Bildungspolitik bedeutende Lücken, die angegangen werden müssen.

Das Bestreben nach Bildungsgerechtigkeit in Deutschland umfasst Maßnahmen wie den Zugang zu frühkindlicher Bildung, Sprachförderprogramme und individuelle Lernförderung. Dies wird als Grundrecht auf soziale Gerechtigkeit betrachtet, das für alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft gelten sollte, wie Sonderpädagoge darlegt. Aktuelle Bildungsreformen zielen darauf ab, Ungleichheiten abzubauen und die Zugänge zu Bildung zu erleichtern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das „Startchancen“-Programm eine bedeutende Unterstützung für Schulen in Bremen darstellt und zur Reduzierung von Bildungsungerechtigkeiten beitragen könnte. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie erfolgreich diese Initiative in der Praxis umgesetzt werden kann.