Der Hospiz Weyhe erlebt einen wichtigen Wechsel in der Führung. Burkhard Bertram, der seit der Gründung des Vereins im September 1997 als Kassenwart tätig war, gibt sein Amt ab. Sein Nachfolger ist Ralf Schulz, ein 59-jähriger Verwaltungsangestellter. Bertram hat in seiner Rolle nicht nur finanzielles Know-how eingebracht, sondern war auch an der Erstellung der Satzung und der Präambel des Vereins beteiligt. Der Verein selbst hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende zu begleiten, inspiriert durch Peter Christian „PC“ Horn.

Bertram, der bis zu seinem Ruhestand als selbstständiger Steuerberater arbeitete, begleitete selbst keine Sterbenden, da seine Frau diese Aufgabe im Syker Hospizverein übernahm. Die Unterstützung des Vereins erfolgt hauptsächlich durch Spenden von Angehörigen und Sterbenden. Die Gemeinde Weyhe leistet ihren Beitrag, indem sie jährlich 520 Euro zur Verfügung stellt und mietfrei einen Raum in der Alten Wache am Henry-Wetjen-Platz in Leeste zur Verfügung stellt.

Finanzierung und Herausforderungen

Für den Hospizverein stellt die Finanzierung eine ständige Herausforderung dar. Der Kassenwart kalkuliert mit einem Mindestetat von 3.500 bis 4.000 Euro pro Jahr, wobei die Hauptausgaben in der Ausbildung der Hospizbegleiter und den Fahrtkosten liegen. Die Spendeneinnahmen sind im Rückgang begriffen. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen anonym bestattet werden, was die Möglichkeit verringert, Spenden zu erhalten. Der Verein hat derzeit 76 Mitglieder, von denen 20 als Sterbebegleiter tätig sind.

Im vergangenen Jahr führte der Verein etwa 25 Sterbebegleitungen durch. Die Mitgliedschaft im Verein kostet mindestens 30 Euro pro Jahr, während aktive Mitglieder beitragsfrei sind. Diese Struktur zeigt, wie wichtig die Unterstützung der Mitglieder für die kontinuierliche Arbeit des Vereins ist.

Die Bedeutung der Hospizarbeit

Die Hospizarbeit selbst hat zum Ziel, den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu verändern. Cicely Saunders, die Begründerin der Hospizbewegung, hebt hervor, dass jeder Mensch bis zum letzten Augenblick einen Wert hat. Der Verlust eines Pflegefalls in der Familie oder bei einem nahestehenden Menschen kann schwerwiegende Trauer verursachen, die das Leben zur Bürde werden lässt. Deshalb ist es wichtig, einen neuen Umgang mit diesen Themen zu fördern und den Tod als einen wesentlichen Teil des Lebens zu akzeptieren.

Mit der Unterstützung der Gemeinde und dem Engagement seiner Mitglieder kann der Hospiz Weyhe weiterhin seine wichtige Arbeit zur Sterbebegleitung und Trauerbewältigung leisten. Weitere Informationen zur Geschichte der Hospizbewegung finden Sie auf den Webseiten von Hospiz Weyhe und Hospiz-Verlag.