Im Gartenbaubetrieb Fontana in Manschnow, Märkisch-Oderland, stehen die Produzenten von Tomaten, Blumen und Gurken angesichts steigender Energiekosten vor großen Herausforderungen. Unter der Leitung von Markus Gläser kämpft der Betrieb, dessen Energiekosten um etwa 40 Prozent gestiegen sind, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Dies ist besonders bedeutsam, da hohe Produktionskosten auch durch die gestiegenen Preise für Materialien und Löhne entstehen. Während die Kunden zunehmend regionale Produkte nachfragen, haben günstigere Alternativen aus anderen Regionen dem Lieferanten Marktanteile weggenommen.

Um den wachsenden Energiekosten entgegenzuwirken, hat der Betrieb in eine Solar-Anlage investiert und Energieschirme in seinen Gewächshäusern installiert, die dabei helfen, Wärme zu halten. Außerdem wird Biogas aus einer Biogasanlage in Küstrin-Kietz genutzt, wo es in einem Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung kommt. Die Abwärme dieser Motoren wird verwendet, um die Gewächshäuser zu beheizen. Ein Pufferspeicher wurde eingerichtet, um Wärme auch während der Nichtbetriebszeiten des Kraftwerks zur Verfügung zu stellen.

Nachhaltige Energiequellen im Gartenbau

Die Nutzung nachhaltiger Energiequellen ist nicht nur für Fontana von entscheidender Bedeutung, sondern für alle modernen Gewächshäuser, die ganzjährig Früchte und Gemüse anbauen. Im Winter steigt der Energiebedarf zur Temperaturkontrolle erheblich. Hierbei sind nachhaltige Energiequellen entscheidend, um die Umweltbelastung zu reduzieren und Betriebskosten zu senken. Perfekt geplante Solaranlagen können die Energiekosten um bis zu 50 Prozent senken, während auch alternative Energiequellen wie Wind und Biomasse Vorteile bieten, jedoch mit höheren Installationskosten verbunden sind und von den Witterungsbedingungen abhängen können, wie auf Garten Eden deutlich gemacht wird.

Ein weiterer innovativer Ansatz ist die Integration von intelligenten Solargewächshäusern, die fortschrittliche Photovoltaik-Technologien nutzen. Diese Systeme fangen Sonnenlicht mit speziellen, transparenten oder halbtransparenten Solarmodulen ein, ohne das Pflanzenwachstum zu beeinträchtigen. Laut Renovables Verdes zeigen Tests, dass Pflanzen in solchen Gewächshäusern gleichwertig oder besser wachsen als in herkömmlichen Modellen, während der Wasserverbrauch um 5 Prozent sinkt.

Regionale Arbeitsplätze und ökonomische Herausforderungen

Trotz dieser Innovationen hat die Region mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen. So musste der Nachbarbetrieb Havelia in Wollup Ende Dezember schließen, was den Verlust von 20 Arbeitsplätzen sowie über 50 Saisonarbeitskräften zur Folge hatte. Fontana hingegen bleibt ein wichtiger Arbeitgeber in der Region mit aktuell 20 Mitarbeitern. Geschäftsführer Gläser betont die Notwendigkeit von Investitionen in die Zukunft und die Suche nach einem zuverlässigen Energieträger.

Die dezentrale und nachhaltige Energieversorgung durch moderne Technologien könnte nicht nur die Belastung durch steigende Energiekosten verringern, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und externen Energiequellen reduzieren. Um diese Technologien weiter voranzubringen, wird staatliche Unterstützung als entscheidend angesehen.

Mit einer Kombination aus traditionellem Gartenbau und den neuesten Technologien in der Energieerzeugung wird die Landwirtschaft in Brandenburg nicht nur ressourcenschonender, sondern zeigt auch Wege auf, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen.