Die Technische Hochschule Augsburg (THA) hat jüngst einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung autonomen Fahrens gemacht. Sie optimiert die autonomen Fahrfunktionen der NeMo.bil-Fahrzeuge in Landsberg. Diese Fahrzeuge sollen künftig auf öffentlichen Straßen getestet werden, wobei Sicherheitsfahrer installiert werden, um die nötige Sicherheit zu gewährleisten. Diese Testfahrten sind Teil des bundesweiten Forschungsprojekts NeMo.bil, das auf nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität abzielt.

Das Technologietransferzentrum (TTZ) Landsberg erhält 1,2 Millionen Euro Förderung für diese Initiative. Ziel des Projekts ist es, innovative, vernetzte elektrische Fahrzeuge zu entwickeln, die On-Demand-Mobilitätsdienste im ländlichen Raum ermöglichen. Die NeMo.bil-Fahrzeuge sind klein, leicht und sollen Konvoi-Fahrten im öffentlichen Nahverkehr unterstützen.

Innovationskraft durch Forschungsprojekte

Das NeMo.bil-Projekt, das von der Initiative Neue Mobilität Paderborn (NeMo) initiiert wurde, verfolgt das Ziel, ein schwarmfähiges Mobilitätssystem zu entwickeln. Es umfasst insgesamt 20 Partner aus Industrie und Wissenschaft. Die Weiterentwicklung der Fahrfunktionen soll unter realistischen Bedingungen in und um Augsburg erfolgen, gefolgt von weiteren Tests in Paderborn und Landsberg am Lech.

Dabei werden zwei Fahrzeugtypen verwendet: die Ultraleichtfahrzeuge „NeMo.Cab“ und die größeren Zugfahrzeuge „NeMo.Pro“. Diese Fahrzeuge ermöglichen durch ihre besondere Bauweise eine hohe energetische Effizienz. Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf 30 Millionen Euro, wovon das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) insgesamt 17,1 Millionen Euro bereitstellt.

Der gesellschaftliche Kontext

Die Bundesregierung hat erkannt, dass autonomes Fahren eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft darstellt. Bundesminister Volker Wissing hebt hervor, dass Deutschland als führender Innovations- und Produktionsstandort für autonomes Fahren weiterentwickelt werden soll. Dies wird mit einem umfassenden Rechtsrahmen unterstützt, der seit 2021 den Einsatz autonomer Kraftfahrzeuge auf öffentlichen Straßen regelt.

Diese Strategie fokussiert sich auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie den Güterverkehr und verspricht zahlreiche Vorteile. Dazu zählt die Erhöhung der Verkehrssicherheit und die Verbesserung der Anbindung ländlicher Gebiete. Insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sollen von den Fortschritten im autonomen Fahren profitieren. Zudem könnte der Mangel an Berufskraftfahrern durch innovative Mobilitätslösungen reduziert werden.

Datenerhebungen mittels Kameras und Sensoren sollen die Reaktion auf Gefahrensituationen im Straßenverkehr optimieren und die Systeme weiter verbessern. Das NeMo.bil-Projekt hat nicht nur mehr Komfort im öffentlichen Verkehr im Blick, sondern auch Kostenvorteile im Vergleich zu herkömmlichen Verkehrslösungen.

Die Entwicklungen und Testfahrten in Landsberg sind somit ein bedeutender Schritt Richtung einer modernen, nachhaltigen Mobilität, die sowohl ökonomischen als auch ökologischen Ansprüchen Rechnung trägt. Angesichts der dynamischen Entwicklungen im Bereich autonomes Fahren bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologien in den nächsten Jahren weiter etablieren werden.

Mehr Informationen dazu finden Sie bei Merkur, NeMo.bil und BMDV.