Am 19. Januar 2025 feierte die Universität Paderborn ihren traditionellen Neujahrsempfang im Auditorium maximum. Rund 400 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren anwesend, um gemeinsam in das neue Jahr zu starten. Prof. Dr. Birgitt Riegraf, scheidende Präsidentin der Universität, eröffnete die Veranstaltung und richtete den Blick auf die zukünftige Digitalisierung an der Hochschule, anstatt das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen.

Die Präsentation des Events war interaktiv gestaltet und ermöglichte den Gästen, Daten und Informationen über einen QR-Code abrufbar zu machen. Ein zentrales Element des Neujahrsempfangs war die Talkrunde, in der Prof. Dr. Gudrun Oevel, Prof. Dr. Sven Lindberg und Torsten Heß über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung diskutierten. Oevel betonte dabei die Notwendigkeit einer ständigen Evaluation digitaler Prozesse, während Lindberg auf die Lebensrealität der Studierenden hinwies. Heß warnte eindringlich davor, die physische Campus-Umgebung zu vernachlässigen.

Digitale Transformation im Fokus

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Festvortrag von Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, die das Thema „Die digitale Transformation von Arbeit als Herausforderung für die Demokratie“ behandelte. Kohlrausch diskutierte die weitreichenden Auswirkungen der digitalen Transformation auf materielle und demokratische Teilhabe. Insbesondere wies sie auf die Unterschiede in der Wahrnehmung der Digitalisierung hin, die stark von den verfügbaren Ressourcen abhängen. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass antidemokratische Haltungen bei Menschen mit negativen digitalen Erfahrungen am Arbeitsplatz am stärksten ausgeprägt sind.

Die Notwendigkeit, Teilhabeversprechen und die soziale Anerkennung von Arbeit in einer digitalisierten Welt neu zu definieren, wurde als dringendes Anliegen hervorgehoben. Dieser Aspekt wird zunehmend wichtig, vor allem im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung an Hochschulen, die auch vor der Universität Paderborn nicht Halt macht. In einem Diskussionspapier des Hochschulforums Digitalisierung, das sich mit gängigen Mythen der Hochschulbildung beschäftigt, wird deutlich, dass die digitale Transformation an Hochschulen oft missverstanden wird. Vor der Corona-Pandemie waren viele Hochschulangehörige nicht gezwungen sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die pandemiebedingte Umstellung auf digitale Lehrformate führte zu einer grundlegenden Neubewertung dieser Problematik, wie im Diskussionspapier skizziert wird.

Auszeichnungen für herausragende Leistungen

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden auch Preise für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen. Der Forschungspreis der Universität Paderborn in Höhe von 150.000 Euro ging an Jun.-Prof. Dr. Maria de las Nieves López Salas und PD Dr. Teresa de los Arcos für ihr innovatives Projekt „CO2BATT“. Darüber hinaus wurden vier Wissenschaftler*innen für ihre herausragenden Dissertationen ausgezeichnet, jede/r erhielt einen Preis von 2.500 Euro. Die Preisträger sind:

  • Dr. Vanessa Neßlinger
  • Dr. Marvin Krenz
  • Dr. Milad Alshomary
  • Dr. Dominik Brennecken

Zusätzlich wurden fünf Absolvent*innen für ihre herausragenden Abschlussarbeiten mit jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet. Dany Kanjirathingal Shaju wurde für die beste Arbeit eines internationalen Studierenden von der Universitätsgesellschaft geehrt, und der DAAD vergab einen Förderpreis an Haythem Bouhlel.

Die Veranstaltung wurde von Ulrich Lettermann moderiert und das Hochschulorchester unter der Leitung von Steffen Schiel sorgte mit Filmmusik von Nino Rota und John Williams für die musikalische Untermalung des Neujahrsempfangs. In diesem festlichen Rahmen wurden die vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung an Hochschulen diskutiert und illustriert.