Am 20. Januar 2025 ist im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten, die Hoffnung auf eine Deeskalation des jahrelangen Konflikts zwischen Israel und der Hamas weckt. Diese Entscheidung fiel inmitten intensiver Verhandlungen und wird von vielen als ein wichtiger Schritt zur Beendigung der Gewalt angesehen. Mehrere Demonstrationen fanden am Sonntagabend in Berlin statt, um den Frieden zu feiern und die pro-palästinensische Solidarität zu unterstützen.

In Berlin-Neukölln wurde jedoch die pro-palästinensische Versammlung von der Polizei aufgelöst, nachdem Teilnehmer verbotene antisemitische Parolen riefen und Pyrotechnik zündeten. Laut rbb24 wurden dabei zwölf Personen festgenommen. Die Polizei berichtete außerdem, dass Medienvertreter bei ihrer Arbeit behindert und beleidigt wurden. Die Versammlung wurde kurz vor 20:00 Uhr aufgelöst, während zahlreiche Teilnehmer vorübergehend des Platzes verwiesen wurden, vielfach unter Anwendung von Zwang.

Demonstrationen für Frieden

Eine weitere pro-palästinensische Kundgebung fand am Südstern in Berlin-Kreuzberg statt. Dort versammelten sich rund 350 Demonstranten unter dem Motto „Israels Rückzug von Gaza“. Auch hier kam es zu ähnlichen Vorfällen: Teilnehmer zündeten Pyrotechnik und riefen verbotene Parolen, was zur Festnahme von zehn Männer und zwei Frauen führte. Insgesamt wurden 14 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen Körperverletzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, eingeleitet.

Der Gazakrieg, der mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel seinen Anfang nahm und bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 verschleppt wurden, hat durch die fortdauernden Angriffe und Bombardements auf den Gazastreifen in den letzten Monaten zu einer erheblichen Zahl von Opfern geführt. Palästinensische Quellen berichten von über 46.000 Toten.

Waffenruhe und Verhandlungen

Die Waffenruhe, die seit Mitte Januar 2025 in Kraft ist, soll zunächst sechs Wochen gelten. In dieser Zeit werden 1.904 palästinensische Häftlinge gegen 33 Geiseln freigelassen. Hintergrund dieser Entwicklung sind intensive Gespräche unter der Vermittlung von Katar und den USA. Der israelische Mossad-Chef David Barnea war gemeinsam mit einer Delegation in Doha, um die letzten Details eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas zu klären. fr.de berichtet, dass die Hamas Vorwürfe zurückweist, sich von der Vereinbarung zurückzuziehen.

Die Regierungen von Israel und den USA zeigen sich optimistisch, dass eine endgültige Einigung bald erfolgt. Der US-Präsident Joe Biden erläuterte den Drei-Stufen-Plan für die Waffenruhe, der eine vollständige Waffenruhe sowie den schrittweisen Rückzug der israelischen Streitkräfte beinhaltet.

Reaktionen und Ausblick

In Palästinensergebieten wird die Einigung zwischen Israel und Hamas mit Freude begrüßt. Es gibt jedoch auch Besorgnis und Kritik innerhalb der israelischen Regierung, da einige Politiker, einschließlich Itamar Ben-Gvir, sich gegen die Waffenruhe stellen. Dies zeigt die Spannungen, die die Verhandlungen begleiten. Währenddessen bereiten sich Mediziner in Israel darauf vor, die Geiseln, die freigelassen werden, in Krankenhäusern zu empfangen. Die Sorge um die gesundheitlichen Zustände der Geiseln ist groß, da sie möglicherweise dehydriert oder unterernährt sind, wie aus Berichten hervorgeht.

Die Verhandlungen über eine endgültige Einstellung der Kämpfe zwischen Israel und Hamas sowie die Freilassung aller Geiseln gehen weiter. tagesschau.de berichtet, dass noch viele Fragen offen sind, wobei Angehörige der Geiseln weiterhin besorgt über den Fortgang der Verhandlungen sind.