In Ritterhude wird es an den kommenden Tagen spannend, denn die dortigen Lichtspiele zeigen gleich zwei Kandidaten der Berlinale 2024. Im Mittelpunkt stehen die Filme „Verbrannte Erde“ von Thomas Arslan und die Tragikomödie „Ein kleines Stück vom Kuchen“ von Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha. Beide Filme feierten während des renommierten Filmfestivals Premiere und werden am 21. und 22. Januar 2024 um 20.15 Uhr in den Ritterhuder Lichtspielen gezeigt.

„Verbrannte Erde“, der zweite Teil von Arslans Trilogie, kehrt mit der Hauptfigur Trojan nach Berlin zurück. Trojan hat sich in finanziellen Schwierigkeiten wiedergefunden, nachdem er bei einem Coup betrogen wurde. In Berlin hofft er, einen neuen Auftrag zu erhalten, was sich jedoch als äußerst schwierig herausstellt, denn die Stadt hat sich stark verändert. Digitaler geworden, läuft die Bezahlung für Diebe nicht mehr bar, was Trojans Existenz zusätzlich gefährdet. Letztlich erhält er ein Angebot, an einem Raub eines wertvollen Bildes teilzunehmen, was sein Leben auf die Probe stellt.

Tragikomödie mit kritischem Blick

Im Gegensatz dazu behandelt „Ein kleines Stück vom Kuchen“ die Geschichte der 70-jährigen Mahin, die in Teheran auf der Suche nach einem liberalen Partner ist. Der Film übt subtile Kritik am religiösen Regime des Irans, und die Regisseure Moghadam und Sanaeeha waren in der Vergangenheit aufgrund ihrer künstlerischen Arbeit mit rechtlichen Problemen konfrontiert. Ihnen wurde sogar die Ausreise aus dem Iran verwehrt. Die filmische Umsetzung wurde insbesondere für die Situationskomik und die darstellerischen Leistungen der Hauptdarstellerin gelobt.

Die Berlinale 2024, bei der insgesamt 199 Filme aus 51 Ländern präsentiert wurden, war ein großer Erfolg für die deutschen Produktionen. Gleich 35 majoritär deutsche Filme waren im Programm vertreten, wie German Films berichtet. Im Rahmen des Festivals wurden zahlreiche Auszeichnungen vergeben, darunter der Preis für das beste Drehbuch an Matthias Glasner für seinen Film „Sterben“. Außerdem wurde „Direct Action“ als bester Film ausgezeichnet.

Ein Blick auf die Inspiration der Regisseure

Thomas Arslan, geboren 1962 in Braunschweig, hat eine beeindruckende Filmografie vorzuweisen. Er ist nicht nur Regisseur, sondern auch Autor und hat zahlreiche Filme zur Berlinale eingeladen. Sein erster Spielfilm „Mach die Musik leiser“ wurde 1993 gezeigt, und seine Werke reichen von Kurzfilmen bis hin zu Spielfilmen, die international Anerkennung finden. Mehr über seine beeindruckende Karriere ist in der Berlinale-Datenbank zu finden.

So bieten die Ritterhuder Lichtspiele mit der Aufführung von „Verbrannte Erde“ und „Ein kleines Stück vom Kuchen“ nicht nur Unterhaltung, sondern auch die Möglichkeit, sich mit aktuellen sozialen und politischen Themen auseinanderzusetzen. Besucher können sich auf zwei abendfüllende Filme freuen, die sowohl Emotionen als auch kritische Perspektiven wecken.