Im Tierheim Nürnberg sucht eine bezaubernde Englische Bulldogge namens Emil ein neues Zuhause. Der siebenjährige Hund wartet seit Ende Oktober 2024 auf eine Adoption und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Er wurde in einem „erbärmlichen Zustand“ aufgefunden, mit großen offenen Wunden, die aufgrund einer Allergie entstanden sind. Dank einer Futterumstellung konnten diese Wunden mittlerweile behandelt werden, doch Emils Suche nach einem liebevollen Zuhause bleibt weiterhin erfolglos. Wie inFranken berichtet, ist Emil trotz seiner Schwierigkeiten ein netter, lustiger aber auch sturer Hund, der Erfahrung im Umgang mit Hunden oder speziell mit Bulldogs benötigt.

Emils neue Besitzer sollten keine Kinder im Haushalt haben, da er in seiner Interaktion mit anderen Hunden wählerisch ist. Er versteht sich besser mit Hündinnen als mit Rüden und kann bei anderen Hunden schon mal aufdringlich agieren, weshalb er etwas Erziehung benötigt. Zudem ist er nicht vollständig stubenrein und zeigt Anzeichen, dass dies ein Protestverhalten sein könnte. Interessierte können einen Interessentenbogen auf der Webseite des Tierheims ausfüllen und einsenden.

Vielfalt der Tiere im Tierheim

Das Tierheim Nürnberg bietet nicht nur Platz für Emil, sondern beherbergt zahlreiche andere Hunde und Tierschutzhunde, die ein neues Zuhause suchen. Diese leben in modernen Gebäuden auf einem weitläufigen Gelände, welches 40.000 Quadratmeter umfasst, und sind auf die Zuwendung von liebevollen Besitzern angewiesen. Wie edogs erklärt, suchen viele Tiere nach festen Bezugspersonen, die sie als Teil ihrer Familie akzeptieren. Oft sind Hunde im Tierheim gelandet, weil ihre Besitzer impulsiv einen Welpen angeschafft haben und die langfristige Verantwortung unterschätzt haben.

Die Gründe für die Abgabe von Hunden sind vielfältig: Erziehungsprobleme, Zeitmangel, Platzmangel oder auch der Wunsch nach Unabhängigkeit sind häufige Faktoren. Zudem landet ein Hund oft im Tierheim nach einem Umzug in haustierunfreundliche Wohnungen oder familiären Veränderungen wie Trennungen oder finanziellen Schwierigkeiten. Die Schutzgebühren für eine Adoption variieren je nach Status des Hundes und sind darauf ausgelegt, medizinische Kosten zu decken und spontane Entscheidungen zu verhindern. So kostet ein unkastrierter Hund etwa 250 Euro, während kastrierte Rüden 300 Euro und Hündinnen 350 Euro kosten.

Die Herausforderungen in deutschen Tierheimen

Die Situation in deutschen Tierheimen ist ernst. Jährlich geben etwa 80.000 Hunde ihre Besitzer auf, viele landen in einem der über 300.000 Tiere, die bundesweit auf ein neues Zuhause warten. Seit dem Ende der Corona-Pandemie steigt die Anzahl der Abgaben wieder an, und schätzungsweise 25 % der Hundebesitzer, die ein Tier aus dem Tierheim adoptieren, fühlen sich überfordert. Wie hundundhaustier berichtet, sind viele dieser Abgaben das Ergebnis unüberlegter Entscheidungen oder Veränderungen im Lebensumfeld. Die Ressourcen der Tierheime sind oft begrenzt, und Pflege, Futter sowie medizinische Betreuung sind häufig auf Spenden und ehrenamtliche Helfer angewiesen.

Das Tierheim Nürnberg, das im Tierschutzverein Nürnberg-Fürth und Umgebung e. V. geleitet wird, bietet neben Schutz und Pflege für die Tiere auch Angebote zur Basiserziehung und Resozialisierung von verhaltensauffälligen Tieren an. Durch die Unterstützung der Gemeinschaft und die Bereitstellung von Adoptionen können viele dieser Tiere ein neues, liebevolles Zuhause finden, und vielleicht wird auch Emil schon bald das Glück haben, in ein neues Zuhause zu ziehen.