Der 1. FC Union Berlin steckt weiterhin in einer tiefen sportlichen Krise. Unter Trainer Steffen Baumgart hat die Mannschaft eine Negativserie von zehn sieglosen Spielen hingelegt, in der sie drei Remis und sieben Niederlagen einfuhr. Nach der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den FC Augsburg, die zugleich Augsburgs ersten Auswärtssieg der Saison darstellt, steht die alarmierende Form des Clubs im Fokus. Baumgart wandte sich nach der Niederlage mit einer 12-minütigen Kabinenansprache an seine Spieler und betonte die ernste Situation im Abstiegskampf. Er machte deutlich, dass er an seiner bisher verwendeten Viererkette festhalten wolle, trotz der wiederholten Rückschläge.
Union Berlin präsentierte sich in der letzten Zeit als fragiles Team, das den Anschluss an die stabilen Leistungen der letzten Jahre verloren hat. Bereits zu Beginn der Saison lag Union nach acht Spieltagen auf einem vielversprechenden vierten Platz, bevor die Negativserie begann. Das unglückliche Aus im DFB-Pokal am 30. Oktober 2024 gegen Arminia Bielefeld (0:2) stellte den Startschuss zu den darauf folgenden Niederlagen dar. Unter diesen Umständen kündigte der aktuelle Geschäftsführer Horst Heldt an, möglicherweise Anpassungen im Kader vorzunehmen, da der bereits seit längerer Zeit freigestellte Oliver Ruhnert weiterhin an der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 interessiert ist.
Kritik an Baumgart und Spielerunterstützung
Die Kritiker nehmen hinsichtlich Steffen Baumgarts Position im Verein kein Blatt vor den Mund. Ein weiteres enttäuschendes Resultat in der Liga könnte das Schicksal des Trainers besiegeln, auch wenn er im Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Köln eine Wende herbeiführen konnte. In diesem Spiel gelang Union ein wertvoller 2:0-Sieg, der der Mannschaft ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffte. Tore von Benedict Hollerbach in der 56. Minute und David Fofana in der 78. Minute sicherten die drei Punkte. Besonders bemerkenswert war, dass trotz des Rückschlags in den vorherigen Spielen, die Spieler wie Torhüter Marvin Schwäbe und Stürmer Davie Selke Baumgart nach dem Erfolg gegen Köln unterstützten und betonten, dass die Situation das gesamte Team betreffe.
Besonderer Augenmerk fiel in dem Spiel auf Frederik Rönnow, der im Tor von Union mehrere Schüsse der Kölner parierte. Die Defensive präsentierte sich kompakt und setzte auf schnelle Konter, was in der zweiten Halbzeit zu einer deutlichen Leistungssteigerung beitrug. In der ersten Hälfte hatte das Team noch Schwierigkeiten gezeigt und nahm dann einen konstruktiveren Spielansatz an.
Die Herausforderung des Abstiegskampfes
Die Perspektive für Union in der Bundesliga bleibt angespannt. Mit 13 Punkten ist der Abstand zum Relegationsplatz lediglich drei Zähler. Außerdem steht der direkte Abstiegsplatz mit fünf Punkten Vorsprung nicht in kleiner Ferne. In den letzten Wochen hat Union unter Baumgart sowohl in Testspielen als auch in der Liga enttäuschte Resultate erzielt, darunter ein weiteres 0:2 gegen Heidenheim.
Ein weiterer Rückschlag für den Verein war die unerfreuliche Spielwertung des Spiels gegen den VfL Bochum, das zunächst mit 1:1 gewertet wurde, nun aber aufgrund eines Fanvorfalls, bei dem ein Feuerzeug auf das Spielfeld geworfen wurde, mit 0:2 für Bochum entschieden wurde. Dies führte dazu, dass Union einen wichtigen Punkt eingebüßt hat, was die ohnehin angespannte Lage noch verschärft hat.
Um die Mannschaft zu stabilisieren, bleibt der Henkelmann des Abstiegskampfes von entscheidender Bedeutung. Nuno Santos von Vitoria Guimaraes wird als möglicher Neuzugang gehandelt, während die Stabilität im Team großflächig neu organisiert werden muss, um die sportlichen Ziele zu sichern. Die Herausforderungen, vor denen Union Berlin steht, scheinen umfangreich, und Baumgart ist gefordert, das Ruder herumzureißen.