Die dänische Regierung hat beschlossen, umstrittene psychologische Tests für grönländische Eltern abzuschaffen. Diese Tests wurden in Fällen angewendet, in denen es darum ging, Kinder außerhalb ihres Elternhauses unterzubringen. Ein entsprechendes Gesetz soll bis zum 1. Mai 2025 in Kraft treten. Zukünftig wird in derartigen Fällen eine Spezialeinheit hinzugezogen, die über Fachwissen in grönländischer Sprache und Kultur verfügt. Die Entscheidung, diese Tests nicht mehr einzusetzen, folgt auf anhaltende Kritik, dass die Tests nicht an die Kultur und Sprache der Grönländer angepasst waren, was zu einem verzerrten Bild von der Erziehungsfähigkeit der Eltern führen konnte, wie die Remszeitung berichtet.
Zusätzlich betonen Kritiker, dass die bisher verwendeten standardisierten Tests von den Kommunen nicht ausreichend die kulturellen Besonderheiten der grönländischen Bevölkerung berücksichtigen konnten. Dänische und grönländische Regierungsvertreter haben sich darauf geeinigt, in Fällen mit grönländischem Hintergrund keine solchen Tests mehr zur Beurteilung der elterlichen Kompetenz zu verwenden. Diese Einigung wurde sowohl durch die Regierung von Dänemark als auch durch die grönländische Regierung, Naalakkersuisut, in Pressemitteilungen bekannt gegeben, wie Nordschleswiger berichtet.
Neue Unterstützung für grönländische Familien
Die Veränderungen in der Gesetzgebung und die Einsetzung einer speziellen Einheit sind Teil einer breiteren Maßnahme zur Verbesserung der dänisch-grönländischen Beziehungen, die in den letzten Jahren angespannt waren. Grönlands Regierungschef Múte B. Egede hatte sich bereits Ende Dezember an dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gewandt, um die Tests zu stoppen. In diesem Kontext äußerte Aqqaluaq B. Egede, Grönlands Minister für Kinder und Jugend, seine Freude über die Einigung und die Unterstützung, die nun für Kommunen bereitgestellt wird, wenn es um Unterbringungsfälle mit grönländischem Hintergrund geht, wie auch in einer Stellungnahme von DAZ hervorgehoben wird.
Insgesamt soll die angepasste Vorgehensweise sicherstellen, dass kulturelle und sprachliche Besonderheiten in die Beurteilung von elterlicher Kompetenz besser einfließen. Dies wird als entscheidend angesehen, um die gerechte Behandlung von grönländischen Familien im dänischen Rechtssystem zu gewährleisten. Die Länder arbeiten gemeinsam daran, weitere Details zu dieser neuen Regelung zu veröffentlichen. Kritiker hoffen auf positive Veränderungen, die den Bedürfnissen und der Realität grönländischer Familien gerecht werden.