Am 17. Januar 2025 stehen die Städte Dewangen und Dreieich vor einer Situation, die von Haushaltskürzungen und notwendigen Investitionen geprägt ist. In Dewangen wird die geplante Schulmensa an der Schwarzfeldschule überarbeitet, da die ursprünglichen Pläne als zu kostspielig erachtet werden. Oberbürgermeister Frederick Brütting und Stadtkämmerin Daniela Faußner haben den Haushaltsplanentwurf für 2025 in den Ortschaftsräten vorgestellt, in dem die Investitionen von 88 Millionen Euro auf 66 Millionen Euro gekürzt wurden. Diese Reduzierung ist das Ergebnis von rückläufigen Steuereinnahmen und unvorhergesehenen Mehrausgaben.
Ein weiterer Punkt, der für Dewangen von Bedeutung ist, betrifft die Kreisumlage, die von 43 Millionen auf 49,8 Millionen Euro steigt. Diese finanzielle Belastung wird die Kommunalverwaltung vor Herausforderungen stellen, da der Haushalt genehmigungsfähig sein muss und voraussichtlich im Mai vom Regierungspräsidium genehmigt wird. Im Rahmen des Haushaltsentwurfs müssen auch Anpassungen an bestehenden Projekten erfolgen, darunter der ursprüngliche Verbindungsbau zur Kita, der durch einen Anbau der Mensa ersetzt wurde, da die Kosten mit 3,5 bis 4 Millionen Euro höher als erwartet sind.
Geplante Projekte und Herausforderungen
Im Haushaltsplan sind wichtige Vorhaben enthalten, die trotz der Kürzungen umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem:
- Ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr
- Fortführung der Breitbandversorgung mit einem Budget von 170.000 Euro
- Eine Medienoffensive an der Schule, für die 77.000 Euro eingeplant sind
Die Planung für einen Radweg von Dewangen nach Forst ist ebenfalls betroffen. Hier gibt es Probleme beim Grundstückserwerb, und der Bau soll nun 2026 beginnen. Die Projektkosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro. Ziel ist es zudem, das Baugebiet Birkäcker in den Jahren 2026 und 2027 zu planen und zu erschließen, was ungefähr 400.000 Euro kosten soll. Auch die Sanierung des Steinhauser Wegs ist für 2026 budgetiert, hierfür sind 350.000 Euro vorgesehen.
Ein wichtiger Punkt ist die geplante Ringerhalle des TSV Dewangen, für die Zuschüsse in den Jahren 2026 und 2027 eingeplant sind. Die Investitionen in die Wasserversorgung, zur Verbesserung der Speicheranlagen am Hochbehälter, sind ebenfalls für das Jahr 2026 geplant und kosten rund 1 Million Euro. Hinzu kommt der Ausbau des Glasfasernetzes durch die TNG Stadtnetz GmbH, für den 55 Prozent der Bürger Interesse zeigen.
Haushaltslage in Dreieich
Besonders die steigenden Kreis- und Schulumlagen ab dem 1. Januar 2024 führen zu einer dauerhaften Ergebnisverschlechterung von 4 Millionen Euro. So bleibt die Liquidität der Stadt im Jahr 2025 planmäßig um knapp 20 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro. Die Gesamtschulden steigen auf 74 Millionen Euro, während eine Nettokreditaufnahme zur Refinanzierung der Investitionsmaßnahmen von 13 Millionen Euro erforderlich wird.
Für die Städte bedeutet dies, dass sie kreatives und strategisches Vorgehen benötigen, um die Herausforderungen zu meistern. Förderprogramme zur Kofinanzierung von kommunalen Investitionen, wie sie im letzten Jahrzehnt eingeführt wurden, sind hierbei ein wichtiger Bestandteil. Diese Programme könnten dazu beitragen, die finanziellen Engpässe zu mildern und notwendige Investitionen in der Infrastruktur zu sichern, wenn es eine Verbesserung in der verwaltungstechnischen Handhabung gibt. Eine grundlegende Reform könnte hier zusätzliche Möglichkeiten schaffen, um die kommunalen Finanzen zu stabilisieren und Investitionskapazitäten zu verbessern.