Ein Reh hat am Samstag, dem 18.01.2025, die Bundesstraße 12 bei Biessenhofen im Allgäu zum Stillstand gebracht. Das Tier war auf der falschen Seite eines Wildschutzzauns gefangen, der ursprünglich dazu dienen soll, Wildtiere von der Straße fernzuhalten. Aufgrund der Situation wurde eine Geschwindigkeitsreduzierung in diesem Abschnitt angeordnet, um das Risiko eines Wildunfalls zu minimieren. Die Polizei warnte, dass das Reh jederzeit in den Verkehr laufen könnte, was die Notwendigkeit einer sofortigen Reaktion verdeutlichte.
Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wurde für den Samstag von 10:00 Uhr an eine komplette Sperrung der B12 für etwa zwei Stunden geplant. Während dieser Zeit soll ein Abschnitt des Wildschutzzauns geöffnet werden, um dem Reh den Weg zurück in die Wildbahn zu ermöglichen. Die Polizei arbeitet hierbei eng mit der Straßenmeisterei und örtlichen Jägern zusammen, um das Tier sicher zu befreien und mögliche Gefahren zu beseitigen.
Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
Die Polizei hat Warnschilder aufgestellt, um Autofahrer auf den Wildwechsel hinzuweisen. Diese vorbeugenden Maßnahmen sind Teil umfassenderer Bemühungen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Wildunfälle stellen ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Im Jahr 2021 stieg die Anzahl folgenschwerer Wildunfälle, und die Schäden, die durch solche Unfälle an PKWs verursacht werden, beliefen sich auf rund 940 Millionen Euro. Diese Statistiken machen deutlich, wie wichtig effektive Präventionsmaßnahmen sind.
Zu den gängigen Methoden zur Wildunfallprävention gehören Wildwechselverkehrsschilder, Wildschutzzäune und aufmerksame Fahrerassistenzsysteme. Dennoch gibt es nur begrenzte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Eine Untersuchung zeigt, dass Rehe Straßen in ihren Lebensraum integriert haben und somit häufig weniger scheu sind, wenn es um die Überquerung von Straßen geht.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht laufend die Ursachen von Wildunfällen und arbeitet an der Identifikation von Verkehrssicherheitsdefiziten. Ziel ist es, die Datenbasis für Analysen zu verbessern und potentielle Lösungen zur Reduzierung der Unfallzahlen zu finden. Dazu gehört auch die Erforschung innovativer Ansätze, wie etwa Duftbarrieren und akustische Wildwarner, die darauf abzielen, Wildtiere von gefährlichen Straßenbereichen abzuhalten.
Insgesamt zeigt der Vorfall auf der B12 eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sowohl Menschen als auch Tiere zu schützen. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Straßenmeistereien und Jagdgesellschaften spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention und Intervention in solchen Situationen. Die Sperrung der Straße ist eine notwendige Maßnahme, um sicherzustellen, dass das Reh sicher zurück in die Wildbahn gelangt und die Verkehrssicherheit gewährleistet wird.