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Holstein Kiel steht im Mittelpunkt einer Kontroversen, die sich um seinen neuen Spieler John Tolkin entfaltet. Der 22-jährige Abwehrspieler, der von den New York Red Bulls zu Kiel gewechselt ist, hat in der Vergangenheit einige kontroverse Internet-Likes gesetzt, die mit Themen wie Gender-Identität, der Coronapandemie und Verschwörungstheorien in Verbindung stehen. Dies führte zu erheblichem Medieninteresse und Diskussionen über seine Ansichten und Werte. Laut Sächsische.de beschreibt der Verein den Vorfall als vorrangig. Sie haben mit Tolkin über diese Themen gesprochen und betonen, dass er glaubwürdig dargelegt habe, dass er mit seinen Likes niemanden verletzen oder beleidigen wollte.
Obwohl Holstein Kiel keine konkreten Aussagen zu den gelikten Posts gemacht hat, gibt es Berichte, dass darunter auch ein Beitrag der „Flatearther“-Szene ist, die die Theorie vertritt, dass die Erde eine Scheibe sei. Tolkin selbst äußerte in einem US-Interview während der Olympischen Spiele in Paris Bedauern über die Auswirkungen seiner Social-Media-Aktivitäten. Er entschuldigte sich und betonte, dass seine Likes nicht mit seinen persönlichen Werten vereinbar seien.
Öffentliche Entschuldigung und Vereinshaltung
Der Verein hat sich klar für die Idee der Vielfalt, Toleranz und gegen Diskriminierung ausgesprochen. In ihrer Stellungnahme erläutert Holstein Kiel, dass sie überzeugt sind, dass Tolkin sowohl sportlich als auch menschlich gut zum Team passt. Der Verein wolle diese Werte nicht nur in der Außendarstellung, sondern auch im Inneren leben. In diesem Kontext ist es wichtig, dass Tolkin versichert hat, alle Menschen zu respektieren, unabhängig von deren sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, wie er in seiner Reaktion auf die aktuelle Situation deutlich machte. Laut Holstein Kiel verpflichtet sich der Spieler auch, sich auf den Fußball zu konzentrieren and dem Verein sportlich zu helfen.
Die Diskussion um Tolkin fällt in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext, in dem Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität im Sport ein relevantes Thema darstellt. Eine Studie, durchgeführt von der Deutschen Sporthochschule Köln, belegt, dass 16 % der aktiven Sportler negative Erfahrungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gemacht haben. Besonders trans* Personen sind häufig betroffen. So fühlen sich 56 % der befragten trans* Personen von bestimmten Sportarten ausgeschlossen. Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit, Homophobie und Diskriminierung im Sport aktiv entgegenzutreten. Laut LSVD sehen 96 % der Befragten ein Problem mit Homophobie im Sport, und 95 % mit Transphobie.
Ein Aufruf zur Sensibilisierung
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine sensibilisierte Aus- und Fortbildung von Übungsleitern und Trainern, sowie die Einrichtung von Anlaufstellen für LGBTI*-Personen im Sport dringend erforderlich sind. Holstein Kiel könnte in diesem Zusammenhang als Beispiel lokale Initiativen unterstützen, um Vielfalt und Toleranz zu fördern und somit einen positiven Einfluss auf die Sportgemeinschaft auszuüben. Der Ausgang dieses Vorfalls wird mit Spannung verfolgt, da er nicht nur Auswirkungen auf Tolkin und den Verein hat, sondern auch auf die Gemeinschaft und das Verständnis von Diversität im Sport.