Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) hat ein Übernahmeangebot für die insolvente Modekette Sinn unterbreitet. Diese Bestätigung gab das Unternehmen kürzlich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bekannt. Der Insolvenzverwalter hat das Angebot erhalten, welches die Fortführung der Modekette unter dem Namen Sinn GmbH vorsieht, mit einem Zentralstandort in Hagen sowie der Beibehaltung aller bestehenden Filialen. Aktuell arbeiten in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und anderen Regionen etwa 1.500 Mitarbeiter für Sinn, doch es gibt derzeit keine Informationen über mögliche Auswirkungen auf deren Anstellung.
Der Übernahmeprozess ist allerdings noch nicht gesichert. Für die Vollziehung der Transaktion sind die Zustimmung der Gläubiger sowie die Genehmigung des Bundeskartellamts notwendig. P&C hat bereits einen Antrag auf Fusionskontrolle beim Bundeskartellamt gestellt, das Verfahren läuft seit dem 15. Januar 2025 (Aktenzeichen B2-21/25). Die Gläubigerversammlung, in der die nächsten Schritte besprochen werden, ist für März angesetzt.
Der Hintergrund der Insolvenz
Sinn hatte im August 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, und trotz dieser Schwierigkeiten läuft der Geschäftsbetrieb in 41 Sinn-Modehäusern weiterhin stabil. Das Modehaus Sinn wurde vor 175 Jahren gegründet und hat eine lange, wechselvolle Geschichte, darunter mehrere Insolvenzen unter dem ehemaligen Namen SinnLeffers. In der Vergangenheit war das Unternehmen immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert.
Peek & Cloppenburg Düsseldorf, das mehrere Monate zuvor ein erfolgreiches Sanierungsverfahren abgeschlossen hat, betreibt derzeit 160 Standorte in 16 Ländern und beschäftigt global etwa 16.000 Mitarbeiter. Es ist wichtig zu beachten, dass P&C Düsseldorf nicht mit Peek & Cloppenburg Hamburg identisch ist, da es sich hierbei um zwei separierte Unternehmen handelt.
Entwicklung in der Modebranche
In der Modebranche zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Immer mehr Unternehmen melden Insolvenz an. In den letzten Monaten gab es eine Vielzahl von prominenten Insolvenzen, darunter die der Signa Development, Kika/Leiner und das Modehaus Fuchs. Allein im Jahr 2023 stiegen die Modeinsolvenzen um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die fragile Situation im Textilmarkt verdeutlicht. Die Situation hat sich allgemein als angespannt erwiesen, insbesondere für Firmen, die im stationären Handel tätig sind und unter den Auswirkungen der Pandemie leiden.
Die äußerst herausfordernde Lage in der Modebranche spiegelt sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 wider, in denen eine Vielzahl weiterer Unternehmen in den Konkurs abgleitet. Besonders Signa hat mit zahlreichen Insolvenzen zu kämpfen, was das Insolvenzgeschehen stark dominiert. Der positive Ausblick bleibt jedoch für P&C im Hinblick auf die mögliche Übernahme von Sinn, auch wenn die Zustimmung der Gläubiger und des Bundeskartellamts noch aussteht.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, da sowohl die Gläubigerversammlung als auch die Fusionskontrolle klare Weichen für die Zukunft von Sinn und möglicherweise auch für die gesamte Branche stellen können.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: FAZ und Textilwirtschaft.