Der Gesundheitssurvey 2024 an der FernUniversität in Hagen hat wichtige Einblicke in die gesundheitlichen Verhältnisse und das Wohlbefinden der Studierenden gegeben. Laut FernUniversität Hagen zeigen die Ergebnisse, dass die Studierenden über gute Strategien und Resilienzfaktoren verfügen, um mit gesundheitlichen Belastungen umzugehen. Diese Umfrage wurde vom Lehrgebiet Gesundheitspsychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Christel Salewski durchgeführt und umfasste etwa 2.500 Teilnehmende.

Ein zentraler Befund der Umfrage ist, dass die FernUni-Studierenden sich nicht unwohler oder ungesünder fühlen als vor acht Jahren. Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage aus 2016 und den Daten des TK-Gesundheitsreports 2023 ist dies bemerkenswert, denn letzterer berichtete von einer Verschlechterung des Gesundheitszustands bei Präsenzstudierenden, vor allem bedingt durch Stress. Die Befragung der FernUni umfasste verschiedene Aspekte des Gesundheitsverhaltens, darunter Lebenszufriedenheit, körperliche Beschwerden, Stressbewältigung und soziale Unterstützung.

Gesundheitszustand im Vergleich

Die Ergebnisse des Gesundheitssurveys zeigen, dass der Durchschnitt der Fernstudierenden 39 Jahre alt ist, wobei 71% in Teilzeit studieren und 78% parallel zur Universität berufstätig sind. In Bezug auf das Stressempfinden berichteten 22% der Studierenden von erhöhten Stressleveln; im Gegensatz dazu waren es bei Präsenzstudierenden 37%. Zudem fühlten sich 15% der Fernstudierenden erschöpft. Ein Drittel gab an, Anzeichen einer niedergedrückten oder ängstlichen Stimmung zu verspüren, während 76% der Befragten keine Hilfsangebote der Universität in Anspruch genommen hatten. Nur 10% kannten die Gesundheitsapp „Stressdown“.

Stefanie Schnädter, eine Gesundheitspsychologin, betont die spezielle Demographie der FernUni-Studierenden, die tendenziell älter sind als ihre Präsenzstudierenden. Diese Altersspanne könnte mit geringeren Stresswerten und einer höheren Lebenszufriedenheit korrelieren. Daher sind weitere Studien zur Resilienz und zu Bewältigungsstrategien dieser älteren Studierenden geplant.

Resilienz und Gesundheitsförderung

Die Umfrage der FernUniversität ist Teil einer breiteren Analyse zur Gesundheitslage von Studierenden. Aktuelle Daten zeigen, dass viele Studierende, auch laut dem Barmer Arztreport 2018, unter psychischen Belastungen leiden, was die Dringlichkeit von Unterstützungsprogrammen unterstreicht. Diese Problematik wird auch im Rahmen des Projekts „Stark studieren“ adressiert, welches von der BARMER Krankenkasse gefördert wird. Dieses Projekt läuft von April 2023 bis April 2025 und hat das Ziel, die Resilienz und Gesundheit der Studierenden zu fördern.

Das Konzept umfasstVerhaltens- und verhältnispräventive Ansätze sowie die Entwicklung von spezifischen Maßnahmen für vulnerable Gruppen. Dazu gehören unter anderem fakultative Resilienzseminare, die Etablierung von Peer-Netzwerken und eine fortwährende Einbeziehung der Studierenden in die Konzeptentwicklung. Für die Evaluation werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden eingesetzt, darunter standardisierte Fragebögen und narrative Interviews, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, wie auf zfkj.de erläutert wird.

In Anbetracht der Herausforderungen, vor denen viele Studierende stehen, ist es unerlässlich, Strategien zur Stressbewältigung und Gesundheitsförderung zu entwickeln. Das Engagement der FernUniversität für die Gesundheit ihrer Studierenden sowie den Austausch von Wissen in diesem Bereich bleibt daher von großer Bedeutung.