Seit Januar 2024 gibt es in der Kristalltherme Ludwigsfelde zahlreiche Beschwerden von Gästen über unangemessenes Verhalten. Insbesondere sexuelle Handlungen im Ruheraum sorgen für Unmut unter den Besuchern. Der Vorstandsvorsitzende Gerd Bittermann hat betont, dass die Beschwerden ernsthaft behandelt werden und ein effektives Beschwerdemanagement etabliert wird. Dies ist besonders wichtig, da die Therme als Ort für körperliche Begegnungen auf Erotik-Portalen beworben wird, was die Situation weiter verschärft. Auch die Haveltherme in Werder und das Blu in Potsdam sehen sich ähnlichen Problemen gegenüber, was auf eine besorgniserregende Tendenz in mehreren Einrichtungen hinweist.
Laut Tagesspiegel zieht die Kristalltherme jährlich etwa 640.000 Besucher an, wobei nacktbadetage fünf Mal pro Woche stattfinden. Zwischen 2012 und 2013 wurden mehrere Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe eingeleitet. Unter diesen Fällen befinden sich auch schwere Vorwürfe, die bis zu sexuellem Missbrauch von Kindern reichen. Betreiber Heinz Steinhart hat Maßnahmen ergriffen, um den Schutz der Gäste zu gewährleisten, darunter die Installation von Überwachungskameras, deren Videos drei Tage gespeichert werden, sowie die Verstärkung des Sicherheitspersonals. Es gilt ein Hausverbot für auffällige Gäste in allen Steinhart-Thermen.
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen
Die Haveltherme plant neue Regelungen, um Aktivitäten von Männergruppen zu kontrollieren. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass auch andere Thermen wie Tropical Islands Probleme mit sexuellen Aktivitäten in ihren Bereichen haben. Die Fontane-Therme in Neuruppin hat klare Regeln für den Nacktbereich aufgestellt, während die Stein-Therme in Bad Belzig von ruhigen Verhältnissen seit 2019 berichtet und keine Vorfälle zu verzeichnen hat. Dagegen hat die Turm ErlebnisCity in Oranienburg seltene Regelverstöße festgestellt, hauptsächlich von Stammgästen.
Im Zusammenhang mit diesen Vorfällen wurden jedoch auch schockierende Ereignisse in anderen Regionen bekannt. So wurde ein 53-jähriger Masseur in einem Wellnesshotel im Oberallgäu wegen der sexuellen Belästigung zweier Frauen während Massagen zu einer Freiheitsstrafe von 1,6 Jahren verurteilt; die Strafe wurde jedoch auf vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Zudem erhielt der Angeklagte ein Berufsverbot für vier Jahre. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, Übergriffe in Wellness- und Thermenbereichen entschieden zu verfolgen, um das Vertrauen der Gäste wiederherzustellen.
Die Situation in den Thermen und Wellnessbereichen in Brandenburg und auch darüber hinaus ist alarmierend. Die Betreiber bemühen sich, durch Präventionsmaßnahmen und ein rigoroses Beschwerdemanagement das Sicherheitsgefühl der Besucher zu stärken. Die öffentliche Wahrnehmung dieser Probleme und die ernsthafte Auseinandersetzung damit sind dringend notwendig, um die Einrichtungen als sichere Rückzugsorte für alle Gäste zu erhalten.
Für weitere Informationen zu den Beschwerden in der Kristalltherme und den erläuterten Maßnahmen besuchen Sie MAZ und Schwäbische.