Vor einem besorgniserregenden Vorfall an der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin scheint die Situation unter den Schülern zu eskalieren. Am vergangenen Mittwoch rief die Gewaltbereitschaft von Schülern die Polizei auf den Plan, die mit einem größeren Einsatz vor Ort intervenieren musste. Ein Siebtklässler wurde außerhalb des Schulgeländes von einem mutmaßlichen 15-jährigen Angreifer verfolgt. Dieser Vorfall ist nicht isoliert, sondern verstärkt die bereits bestehenden Sorgen über aggressive Verhaltensweisen innerhalb der Schulgemeinschaft.
Berichten zufolge kam es bereits am Dienstag zu verbalen Streitigkeiten zwischen den Schülern. Als eine Gruppe von schulfremden Jugendlichen sich am Mittwoch vor der Schule versammelte, führte das zu Auseinandersetzungen zwischen 80 bis 120 Schülern nach Schulschluss. Dabei wurden Schlagstöcke und Baseballschläger in Gebüschen deponiert. Ein Schüler, der bedroht wurde, flüchtete in einen nahegelegenen Supermarkt. Die Polizei intervenierte schnell mit 20 bis 25 Beamten, um die Situation zu kontrollieren.
Ein beunruhigender Kontext
Diese Vorfälle kommen nicht von ungefähr. Im November 2024 hatte das Lehrerkollegium der Schule bereits wegen der aggressiven Verhaltensweisen von Schülern um Hilfe gerufen. Der Bildungsbereich wird zusätzlich durch einen Drohbrief auf Arabisch, der an die Schule gesendet wurde, belastet. Die Polizei bleibt vor Ort, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten, während die Schulleitung die Sicherheitsmaßnahmen und die Aufsicht verstärkt. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch bot der Schule Wachschutz an, was jedoch abgelehnt wurde.
Ein Elternsprecher äußerte Kritik an der mangelnden Unterstützung seit dem Hilferuf des Kollegiums. In diesem Kontext kündigte die Bildungssenatorin die Installation einer „Steuerungsgruppe“ an der Friedrich-Bergius-Schule an, um der Eskalation entgegenzuwirken (Remszeitung).
Gewalt an Schulen als gesamtgesellschaftliches Problem
Die Vorfälle an der Friedrich-Bergius-Schule sind Teil eines größeren Problems, das die Schulbildung in Deutschland betrifft. Die Polizei wirbt bundesweit für das „Anti-Bullying-Programm“, das darauf abzielt, Gewaltverhalten unter Schülern zu reduzieren und ein sicheres schulisches Umfeld zu schaffen. Formen des Bullying umfassen nicht nur körperliche Angriffe, sondern auch verbale Attacken, Hänseleien und Demütigungen. Studien zeigen, dass Täter häufig hilflose Schüler isolieren und attackieren.
Ursachen für Jugendgewalt sind vielfältig und reichen von familiären Problemen bis hin zu Integrationsschwierigkeiten. Die Familie spielt eine zentrale Rolle in der Gewaltprävention, und Programme wie das Olweus-Programm, das aus Norwegen stammt, zielen darauf ab, das Schulklima durch wertschätzende Betreuung und klare Grenzen zu verbessern (Polizei-Beratungsstelle). Frühzeitige Intervention kann entscheidend sein, um Gewalt an Schulen einzudämmen.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist die Schulgemeinschaft der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin gefordert, schnell zu handeln, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Schüler zu gewährleisten.