In Oberkochen engagiert sich die Stadtbücherei aktiv für die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit Behinderung. Im Rahmen der Aktion „Briefmarken für Bethel“ sammelt die Bücherei alte Postwertzeichen, die anschließend zur v. Bodelschwinghschen Stiftung Bethel gesendet werden. Das Ziel dieser Initiative ist es, behinderten Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und die Erlöse aus dem Verkauf der gesammelten Briefmarken zurück nach Bethel fließen zu lassen. Die Sammelbox für Briefmarken steht im Eingangsbereich der Stadtbücherei und nimmt sowohl deutsche als auch ausländische Briefmarken in gestempelter und ungestempelter Form an.
Besonders wird darauf geachtet, dass die Briefmarken in gutem Zustand sind. Beim Ausschneiden der Marken wird empfohlen, einen Rand von etwa einem Zentimeter zu belassen. Jährlich empfängt die Briefmarkenstelle in Bethel etwa 10.000 Zusendungen, was einer beeindruckenden Menge von rund 30 Tonnen entspricht. Allerdings zeigt die Tendenz für die Zusendungen eine leichte Abnahme, während täglich mindestens 20 Bestellungen bearbeitet werden. Weitere Informationen und Sammelstellen im Ostalbkreis sind auf der Website von Bethel verfügbar unter bethel.de.
Die Rolle der Behindertenwerkstätten
Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel betreiben eine Vielzahl von Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderung Tätigkeiten wie das Ausschneiden, Sortieren und Verpacken von Briefmarken ausführen können. Diese sinnvolle Beschäftigung ist insbesondere für die zahlreichen Briefmarkenspender von Bedeutung, die ihren Anliegen durch das Sammeln von Umschlägen und Postwertzeichen Nachdruck verleihen. Täglich treffen mehr als 400 Pakete und Päckchen mit Briefmarken in Bethel ein, darunter gelegentlich auch wertvolle Sammlungen.
Die gesammelten Briefmarken werden oft in bunten Mischungen als Kiloware angeboten, und es besteht die Möglichkeit, unter den Marken einen wertvollen Schatz zu entdecken. Diese Art von Beschäftigung kommt nicht nur den Menschen in den Werkstätten zugute, sondern unterstützt auch die Arbeit der Einrichtungen, die notwendig sind, um das Leben der behinderten Menschen zu verbessern und ihnen ein Gefühl der Teilhabe zu vermitteln.
Aktuelle Trends in der Inklusion
Im Kontext der Inklusion zeigt sich ein generell steigendes Interesse an Tätigkeiten in Behindertenwerkstätten. Laut Daten der BAG WfbM stieg die Zahl der belegten Plätze in diesen Werkstätten bis zur Corona-Pandemie an, bevor sie danach einen Rückgang verzeichnete. Von 2005 bis 2023 hin sind die belegt Plätze in diesen Einrichtungen gestiegen, bevor sie in den letzten Jahren einen Rückgang von etwa 1.000 belegten Plätzen erlebten. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, weiterhin Initiativen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung zu fördern.
Insgesamt zeigt die Aktion „Briefmarken für Bethel“ wie wertvoll es ist, praktische Unterstützung für die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu bieten. Die Stadtbücherei Oberkochen leistet hierzu einen wertvollen Beitrag und ermöglicht es der Gemeinschaft, aktiv an diesem wichtigen Thema teilzunehmen.