Die Sanierung des Lindenau-Museums in Altenburg verzögert sich weiter. Ursprünglich war die Wiedereröffnung für 2023 geplant, doch nun steht ein neuer Termin für Ende 2027 oder Anfang 2028 im Raum. Landrat Uwe Melzer (CDU) nennt die anhaltenden Debatten um den Eingangsbereich des Museums als Hauptgrund für die Verzögerung. Zudem stieß der erste Planungsaufschlag im Jahr 2022 auf Widerstand in der Fachwelt, was die Umsetzung zusätzlich komplizierte. Aktuell gibt es keine nennenswerten Fortschritte, aber auch keinen Baustopp.

In seinen Aussagen zur Sanierung hebt Melzer die Notwendigkeit finanzieller Sicherheit hervor. Für das Projekt stehen insgesamt 48 Millionen Euro von Bund und Land zur Verfügung, wovon bislang über 10 Millionen Euro vom Land bereitgestellt wurden. Die Bundesmittel, die zur Finanzierung des Vorhabens benötigt werden, sollen erst später zur Verfügung stehen. Derzeit existiert nur ein Beschluss des Finanzausschusses des Bundestages, jedoch noch kein offizieller Bescheid.

Geplante Maßnahmen und Fortschritte

Kürzlich wurde in einem Pressegespräch eine Übersicht über die geplanten Erweiterungen des Lindenau-Museums präsentiert. Dazu gehören neue Etagen sowie eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche, eine Kunstschule, eine Kasse, ein Shop und dringend benötigte sanitäre Anlagen. Der barrierefreie Zugang für alle Gäste ist ein zentrales Anliegen der Planer. Der Masterplan „Der Leuchtturm an der Blauen Flut“, der bereits 2017 beschlossen wurde, basiert auf den historischen Herausforderungen des Museums, die seit den 1960er-Jahren bestehen.

Das Museum plant zudem eine Erweiterung um das Gebäude des Herzoglichen Marstalls, um die bisherigen Raumnöte zu lösen. Eine moderne Eingangssituation mit ebenerdigem Zugang soll geschaffen werden, die sich architektonisch als Pendant zum historischen Gebäude präsentiert. Historische Elemente wie Wandmalereien von Ernst Müller-Gräfe sollen im Rahmen der Renovierung restauriert und sichtbar gemacht werden.

Finanzierung und Unterstützung

Die insgesamt 48 Millionen Euro, die für die Sanierung bereitgestellt werden, stammen aus Förderprogrammen der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Thüringen. Diese Programme zielen darauf ab, die Infrastruktur von Kultureinrichtungen zu verbessern und einen diskriminierungsfreien Zugang zu gewährleisten. Das Programm für „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen“ unterstützt Projekte, die sich mit Sanierungen und der Modernisierung von Ausstellungen befassen. Jährlich stehen dafür bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung, was auch für das Lindenau-Museum von entscheidender Bedeutung ist, um die angestrebten Ziele zu erreichen.

Die gesamte Sanierung des Lindenau-Museums bleibt ein bedeutendes Projekt für Altenburg. Mit der angestrebten Fertigstellung kann nicht nur die kulturelle Landschaft der Region bereichert werden, sondern es entsteht auch ein Ort, der für alle Bürger zugänglich ist und historischen sowie künstlerischen Werten gerecht wird.

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen für Museen und kulturelle Einrichtungen finden sich auf den entsprechenden Webseiten, darunter Museumsbund und Altenburger Land. Für genauere Details über die Baufortschritte des Lindenau-Museums sowie die Gründe für die Verzögerungen sei auf Tag24 verwiesen.