In den USA überarbeiten zahlreiche große Unternehmen ihre Diversitäts-, Gleichheits- und Inklusionsrichtlinien (DEI) in der Vorbereitung auf die politische Agenda des designierten Präsidenten Donald Trump. Zu den betroffenen Firmen zählen namhafte Marken wie Meta, McDonald’s, Walmart und Disney. Diese Veränderungen deuten darauf hin, dass die Wirtschaftslandschaft in den USA sich zunehmend an der Stimmung innerhalb der Gesellschaft orientiert, um profitabel zu bleiben. Dies berichtet Tagesschau.
Disney, das lange als Vorkämpfer für Diversität galt, hat seine Bemühungen dahingehend reduziert. Eine als wichtig erachtete Transgendergeschichte wurde in der neuen Serie „Win or Lose“ gestrichen. Das Unternehmen, das typischerweise diverse Charaktere in seinen Produktionen zeigt, steht damit im Widerspruch zu seinen früheren Initiativen zur Förderung von Diversität. Auch Walmart, der größte Arbeitgeber in den USA, plant drastische Maßnahmen, um seine Diversitätskriterien zurückzuschrauben. So sollen Artikel, die auf sexuelle oder transgender Themen abzielen, aus dem Sortiment genommen und die Unterstützung von Pride-Events eingeschränkt werden.
Der Kontext der DEI-Richtlinien
Die Kontroversen um DEI-Politiken haben in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere seit den Protesten der Black Lives Matter-Bewegung im Jahr 2020. Damals begannen viele Unternehmen, Richtlinien einzuführen, die dazu dienen sollten, Ungleichheiten zu bekämpfen. Experten betonen jedoch, dass die negativen Reaktionen, die viele Marken erfahren haben, und der zunehmende Druck von konservativer Seite in Anbetracht der politischen Wenden zu einer Überprüfung dieser Strategien führen. So berichten auch DW, dass in den USA die Begriffe Diversität, Gleichheit und Inklusion stark politisiert geworden sind. Wirtschaftsakteure befürchten rechtliche Probleme und steigende Klagen, die angeblich auf umgekehrte Diskriminierung hinweisen.
Analysen zeigen, dass unter der Trump-Regierung Klagemuster gegen DEI-Programme zunehmen könnten. Diese Trends sind bereits jetzt spürbar. Beispielsweise hat Walmart den Abschnitt „Belonging, Diversity, Equity and Inclusion“ auf seiner Website umbenannt. Auch große Unternehmen wie Ford und Boeing ziehen sich von ihrer bisherigen DEI-Politik zurück und überdenken ihre Strategien in diesem Bereich.
Individuelle Unternehmensreaktionen
Unternehmen wie Meta haben bereits Diversitäts-Programme eingestellt, während Apple versucht, seine DEI-Richtlinien zu verteidigen. Trotz der starken Kritik von Konsumenten und der Kontrolle durch die Investoren plant Apple, die Stimmen gegen eine Abschaffung seiner DEI-Initiativen zu ignorieren. Am 25. Februar werden die Aktionäre über einen entsprechenden Vorschlag abstimmen. Der Vorstand von Apple argumentiert, dass die Einhaltung bestehender Antidiskriminierungsgesetze nicht eingeschränkt werden sollte. Hierbei wird Apple von den Investment Week unterstützt, die darauf hinweisen, dass der Vorstand gegen die Abschaffung kämpft, um das Unternehmen vor rechtlichen und finanziellen Risiken zu schützen.
Insgesamt zeigt sich, dass der so genannte „Anti-Woke“-Trend unter Trump an Fahrt gewinnen könnte. Die Unternehmen sind gezwungen, sich an das sich verändernde politische Klima anzupassen und könnten zunehmend unter Druck geraten, ihre bisherigen Werte zugunsten kurzfristiger wirtschaftlicher Überlegungen aufzugeben. Dennoch gibt es Stimmen, die betonen, dass eine Rückkehr zu weniger inklusiven Strategien langfristig nachteilig für die Innovationskraft und Kreativität der Unternehmen sein könnte.