Am heutigen 15. Januar 2025 hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine vorsichtige Entwarnung für Baden-Württemberg gegeben. Trotz der milden Temperaturen, die in den meisten Regionen auf bis zu ein Grad steigen, bleibt die Gefahr von Glätte bestehen. Die DWD-Meteorologen berichten, dass in der Bodenseeregion und Oberschwaben am Mittwoch weiterhin mit vereinzelt glatten Straßen zu rechnen ist. In den letzten Tagen führte Nieselregen, der auf unterkühlten Böden festfror, zu chaotischen Verhältnissen.

Die Auswirkungen dieser Wetterverhältnisse waren drastisch: Am Mittwoch wurden in ganz Baden-Württemberg mehr als 1.000 Unfälle registriert. Insbesondere in Stuttgart kam es zu knapp 150 Unfällen, während über 400 Unfälle allein im Landkreis Ludwigsburg verzeichnet wurden. Viele Verletzte waren zu beklagen, jedoch glücklicherweise keine schweren Verletzungen in der Region. Auch die Notaufnahmen in Kliniken waren überdurchschnittlich gefüllt, was auf die Vielzahl der Unfälle zurückzuführen ist. Am Klinikum Stuttgart beispielsweise konnten am Morgen 50 Patienten behandelt werden, was einer erheblichen Steigerung im Vergleich zu den üblichen 80 Patienten pro Tag entspricht.

Regionale Unfallzahlen und Einsatzlage

Die Zahlen sind alarmierend: Im Landkreis Heilbronn gab es 200 Unfälle, während im Rems-Murr-Kreis etwa 160 Unfälle registriert wurden. Auch in anderen Landkreisen, wie Reutlingen und Tübingen, wurden über 200 Unfälle gezählt, was zu einem geschätzten Schaden von etwa einer Million Euro führte. In der Rhein-Neckar-Region ereigneten sich 36 Unfälle, darunter auch schwerere Verletzungen.

Besonders erwähnenswert ist eine Massenkarambolage auf der B27 in Hechingen, bei der mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge verwickelt waren. Weitere ernsthafte Vorfälle ereigneten sich, als ein Linienbus mit einem Auto zusammenstieß und dabei neun Personen verletzt wurden. Zudem kam es auf der A8 bei Pforzheim zu einem schwerwiegenden Unfall, der 18 Kilometer Stau verursachte.

Öffentlicher Nahverkehr und Wettersituation

Die Wetterlage wirkte sich auch auf den öffentlichen Personennahverkehr aus. In Stuttgart gab es Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr. Die DWD hatte am Nachmittag für den Großteil des Bundeslandes Entwarnung gegeben, jedoch bleibt die Glättegefahr in der Bodenseeregion und Oberschwaben bestehen. Die Wetterberichterstattung spricht von milderer, aber winterlicher Glätte, die laut DWD-Meteorologe Thomas Schuster die Leute überrascht hat.

Für die kommenden Nächte wird erneut Frost erwartet, jedoch sollte dieser weniger gravierende Folgen haben als die vorangegangenen Wetterereignisse. Insgesamt zeichnete sich ein Bild ab, wie es in der Vergangenheit während winterlicher Straßenverhältnisse oft der Fall war; so gab es im Jahr 2010 eine hohe Zahl von Straßenverkehrsunfällen in den Wintermonaten, was die Herausforderungen der Verkehrssicherheit verdeutlicht. Besonders der Januar und Februar sind traditionell von höherer Unfallgefahr geprägt, nicht zuletzt durch Schnee- und Eisglätte. Die aktuelle Wetterlage unterstreicht die Notwendigkeit einer sicheren Verkehrsinfrastruktur, die den klimatischen Veränderungen Rechnung trägt.

Der DWD ist weiterhin im Einsatz, um Wetterprognosen zu erstellen, die der Bevölkerung helfen können, sich besser auf solche extremen Wetterbedingungen einzustellen.

Für weitere Informationen begleitete SWR die Entwicklungen im Bundesland und berichtete von den unvorhergesehenen Herausforderungen, die solch winterliche Wetterverhältnisse mit sich bringen können. Auch das Umweltbundesamt analysiert die Verkehrssicherheit in Verbindung mit klimatischen Bedingungen und arbeitet an Lösungen, um die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern.

Für detaillierte Berichte und Informationen besuchen Sie bitte SWR, Tagesschau und Umweltbundesamt.