Am 15. Januar 2025 wurde in Alling das neue Kinderhaus eröffnet, ein Projekt, das nach mehreren Verzögerungen nun vollständig umgesetzt ist. Bürgermeister Stefan Joachimsthaler und die Leiterin des Kinderhauses, Monika Resselsberger, schnitten feierlich das rote Band vor einer großen Gruppe von Kindern und Eltern durch. Der Bau, der fast zweieinhalb Jahre in Anspruch nahm, wurde durch einen Bürgerentscheid ermöglicht, nachdem der Gemeinderat 2018 den dringenden Bedarf an einem neuen Kindertagesstättenangebot festgestellt hatte.
Die Gesamtkosten des Kinderhauses liegen schätzungsweise bei rund zehn Millionen Euro, wovon etwa 3,3 Millionen Euro durch staatliche Förderung gedeckt werden. Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt außerdem mit weiteren finanziellen Mitteln, was die Gemeinde unterstützen möchte, um die Belastungen durch Verzögerungen zu verringern.
Ein modernes Konzept für die Kleinsten
Das neue Kinderhaus bietet Platz für 100 Kinder, aufgeteilt in sechs Gruppenräume, die thematisch mit verschiedenen Tieren – Bären, Elefanten, Löwen und Tigern – gekennzeichnet sind. Drei Gruppenräume befinden sich im Erdgeschoss, während die anderen drei im Obergeschoss untergebracht sind. Eltern loben die neu gestalteten Räumlichkeiten als „geräumig, luftig und hell“.
Ein besonderes Highlight des Gebäudes ist eine Rutsche, die vom Obergeschoss in einen 150 Quadratmeter großen Garten führt. Dieser Außenbereich wird derzeit noch fertiggestellt und soll im April 2025 abgeschlossen sein. Vorübergehend bleibt die Rutsche aufgrund der Baustellensicherheit noch geschlossen.
Kritik und Herausforderungen während der Bauzeit
Trotz der festlichen Eröffnung war die Bauphase nicht ohne Herausforderungen. Verzögerungen traten vor allem durch Lieferprobleme und Streitigkeiten über die Dachausführung auf. Die Planungen für das Kinderhaus begannen, nachdem Bürgerproteste gegen den Verlust eines Teils des Schulsport- und Bolzplatzes durch den Bau laut wurden. Ein Bürgerentscheid ergab letztendlich eine Mehrheit für den Bau des Kinderhauses, womit eine wesentliche Voraussetzung geschaffen wurde.
Ein Blick auf ähnliche öffentliche Großbauprojekte zeigt, dass Verzögerungen und Kostenüberschreitungen häufige Probleme sind. Aengevelt Research dokumentiert, dass oft unvollständige Planungen, Änderungen durch politische Vorgaben und mangelnde Projektsteuerung der Grund dafür sind. Diese Herausforderungen sind auch im Fall des Allinger Kinderhauses deutlich geworden, wo die Gemeinde bereits versucht, rund 600.000 Euro für die durch Verzögerungen entstandenen Mehrkosten geltend zu machen.
Jetzt steht jedoch der Betrieb des neuen Kinderhauses im Mittelpunkt. Die vier Gruppen des Allinger Pfarrkindergartens haben am Montag die neuen Räumlichkeiten bezogen, und die Hoffnung der Gemeinde sind positive Veränderungen in der Verkehrssituation sowie die Entlastung der Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder.
Mit der Eröffnung des Kinderhauses und den damit verbundenen Anstrengungen zur Raumgestaltung und Aufwertung der Kinderbetreuung in Alling wird ein wegweisendes Beispiel gesetzt, das auch für zukünftige Projekte Anregungen bieten könnte.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen und Entwicklungen bei öffentlichen Großbauprojekten siehe Aengevelt Research sowie die Berichterstattungen von Merkur und Süddeutsche Zeitung.