Die Stadt Torgau plant eine Umbenennung der Elbbrücke, die anlässlich des 80. Jahrestages der Begegnung von US-Armee und Roter Armee am 25. April 2025 gefeiert werden soll. Diese bedeutende historische Zusammenkunft auf der beschädigten Brücke, die in einem ikonischen Foto weltweit dokumentiert wurde, bildet den Anlass für die laufende Namenssuche. Die Brücke, die seit 1993 als Stahlverbundbrücke mit einer Länge von 509 Metern und einer Breite von 15,5 Metern die Ost- und Westelbischen Gebiete verbindet, trägt bislang nur den einfachen Namen „Elbbrücke“.
Die Stadtverwaltung von Torgau hat beschlossen, bis zum 28. Februar Vorschläge für einen neuen Namen zu sammeln. Dies geschieht in einer aktiven Kommunikation mit der Bevölkerung, in der die Torgauer Zeitung ein Online-Voting führt. Die Ergebnisse des Votings, bei dem die Bürger aus drei vorgegebenen Möglichkeiten wählen können, werden in der Woche ab dem 20. Januar 2025 bekanntgegeben.
Historischer Kontext
Die Elbbrücke hat eine bewegte Geschichte. Die alte Brücke, die 1878 erbaut wurde, wurde kurz vor dem Kriegsende durch die Nazis zerstört, um das Vorrücken der Roten Armee zu behindern. Nach dem Krieg wurde sie neu errichtet, bevor sie 1994 gesprengt wurde. Einziger Überrest der historischen Brücke ist der westliche Brückenkopf, der als Erinnerung erhalten geblieben ist. Mit der Inbetriebnahme der neuen Brücke im Jahr 1993 wurde die Verbindung über die Elbe wiederhergestellt.
Die historische Bedeutung der Begegnung am 25. April 1945 kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. An diesem Tag trafen sowjetische Soldaten der 58. Gardeschützendivision auf US-amerikanische Soldaten der 69. Infanteriedivision in Torgau und bildeten damit ein symbolisches Zeichen für den Frieden in Europa. Der US-Offizier William D. Robertson führte seine Patrouille bis zur Elbe, wo die Soldaten in einer emotionalen Begegnung ohne Worte zusammenkamen.
Der Elbe-Day und die Namensgebung
Die Stadt plant, den neuen Namen offiziell am 25. April 2025, dem „Elbe-Day“, bekannt zu geben. An diesem Tag soll nicht nur der historische Moment gewürdigt werden, sondern auch der Frieden und die Versöhnung, die aus diesem Treffen hervorgingen. Die Bevölkerung von Torgau hat somit die Möglichkeit, aktiv an diesem historischen Prozess teilzuhaben, indem sie ihre Vorschläge einreicht und sich an der Abstimmung beteiligt.
Die Entscheidung zur Umbenennung der Elbbrücke reflektiert nicht nur das Bewusstsein für die Geschichte dieser Stadt, sondern auch das Bestreben, das Gedenken an diesen bedeutenden Tag lebendig zu halten. LVZ und Torgauer Zeitung berichten über die laufenden Aktivitäten, während STSG den historischen Hintergrund der Brücke und der Ereignisse um Torgau detailliert dokumentiert.