Los Angeles kämpft seit acht Tagen gegen verheerende Waldbrände, die durch extreme Dürrebedingungen und die gefürchteten Santa Ana-Winde ausgelöst wurden. Laut Al Jazeera sind im Zuge dieser Katastrophe bereits 24 Menschen ums Leben gekommen, während 23 Personen vermisst werden. Die Feuer haben über 16.425 Hektar (40.588 Acres) Land verbrannt, was in etwa der Fläche von Washington, D.C. entspricht.
Die Einsatzkräfte, insgesamt mehr als 15.000 Feuerwehrleute aus Kalifornien und anderen Bundesstaaten, kämpfen vor allem gegen die Hauptbrände, das Palisades-Feuer und das Eaton-Feuer. Aktuelle Daten zeigen, dass das Palisades-Feuer 9.596 Hektar (23.713 Acres) bedeckt und zu 14% eingedämmt ist, während das Eaton-Feuer 5.712 Hektar (14.117 Acres) groß ist und bereits zu 33% unter Kontrolle gebracht werden konnte. Parallel dazu gibt es auch kleinere Brände wie das Hurst-Feuer, das 323 Hektar (799 Acres) umfasst und 97% eingedämmt ist, und ein Auto-Feuer in Ventura County mit 2,02 Hektar (5 Acres), das noch nicht eingedämmt werden konnte.
Folgen und Evakuierungen
Die massive Zerstörung hinterlässt weitreichende Konsequenzen: Über 12.000 Strukturen sind bereits dem Alltag des Feuers zum Opfer gefallen. Die Situation ist so ernst, dass 105.000 Menschen unter obligatorischen Evakuierungsanordnungen stehen, während 89.000 weitere unter Evakuierungswarnungen leben. Atempause in dieser kritischen Lage ist nicht in Sicht, da die Santa Ana-Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 mph (160 km/h) weiter anhalten werden. In Los Angeles County gilt eine Rote Flaggenwarnung für extreme Brandgefahr, die die Bewohner in Alarmbereitschaft versetzt.
Zusätzlich zu den physischen Schäden haben die Feuer auch wirtschaftliche Auswirkungen: Es wird erwartet, dass die finanziellen Verluste bis zu 150 Milliarden USD betragen könnten. Aber nicht nur materielle Schäden sind zu beklagen; es gibt auch Berichte über Einbrüche in evakuierten Gebieten, was zu Anklagen gegen neun Personen wegen Plünderung führte.
Wetterbedingungen und zukünftige Maßnahmen
Die Wettervorhersage zeigt, dass die kritischen Bedingungen in der Region vorerst anhalten werden. Laut NBC News wird das Santa Ana-Windphänomen die Gefahren für Neuentzündungen erhöhen. Die National Weather Service hat zudem eine „Particularly Dangerous Situation“ Rote Flaggenwarnung herausgegeben, um auf die extrem niedrige Luftfeuchtigkeit und die schädlichen Winde aufmerksam zu machen, die das schnelle Wachstum von Bränden begünstigen können.
Um die Situation zu bewältigen, plant Gouverneur Gavin Newsom, zusätzlich 2,5 Milliarden USD für Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen bereitzustellen. Auch Bürgermeisterin Karen Bass hat eine Exekutivverordnung erlassen, um den Wiederaufbau der durch das Feuer verlorenen Häuser zu beschleunigen und eine Task Force für die Trümmerbeseitigung einzurichten.
Waldbrände sind nicht nur eine Herausforderung für Menschen und Infrastruktur, sondern auch für die Umwelt. Wie National Geographic berichtet, können Brände zwar kurzfristige Vorteile für bestimmte Landschaften bringen, da sie das Unterholz beseitigen. Langfristig jedoch können sie den Klimawandel anheizen, da CO2-Emissionen und Verlust von CO2-Senken die globale Erwärmung weiter verstärken. Auch wenn einige Regionen lernen, mit Feuer umzugehen und geplante Brennmaßnahmen zu implementieren, bleibt die Bekämpfung von Waldbränden eine ständige Herausforderung, insbesondere in Zeiten drastischer klimatischer Veränderungen.