Der KFC Uerdingen 05, ein ehemaliger DFB-Pokalsieger, steht erneut vor einer wirtschaftlichen Katastrophe. Heute wurde bekannt, dass das Finanzamt Krefeld beim Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den Verein eingereicht hat. Vorstandsmitglied Dirk Röthig äußerte, dass dieser Schritt nicht überraschend kam, denn die finanzielle Situation des Klubs ist seit längerem alarmierend und wird als dramatisch schlecht beschrieben, wie [Sueddeutsche] berichtet.
Die Kosten für den Spielbetrieb betragen in der laufenden Saison rund 1,4 Millionen Euro, und Verantwortliche schätzen, dass bis zum Ende der Spielzeit weitere 800.000 Euro notwendig werden. Damit könnte das Defizit auf etwa 2,2 Millionen Euro ansteigen. Bereits beim Saisonstart hatte der Verein ein Minus von 600.000 Euro verzeichnet, das bis Oktober auf eine Million Euro gestiegen ist. Laut [t-online] hat der Verein in der Vergangenheit bereits mehrfach Insolvenz angemeldet, zuletzt in den Jahren 2002, 2005 und 2007.
Sportliche Perspektiven und Herausforderungen
In der Regionalliga West schlägt sich der KFC Uerdingen nicht gut. Nach 17 Spieltagen belegen die Krefelder den 14. Platz von 18 Mannschaften. Mit dem Insolvenzantrag wird dem Verein, der bereits in der Vergangenheit schwere Zeiten durchgemacht hat, ein Abzug von neun Punkten drohen. Dies könnte dazu führen, dass der KFC Uerdingen mit nur 11 Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz abfällt, was die sportliche Zukunft des Vereins stark gefährdet, so die [Sueddeutsche].
Der Vorstand sieht das Insolvenzverfahren als unvermeidbaren Schritt zur Rettung des Klubs. Gespräche mit Fans und potenziellen Geldgebern zur Sicherung neuer finanzieller Mittel blieben bislang ohne Erfolg. Die Mitgliederversammlung, die am 22. Januar stattfinden sollte, ist durch den Insolvenzantrag hinfällig.
Ein Blick auf die Vergangenheit
Der größte Erfolg des KFC Uerdingen war der DFB-Pokalsieg im Jahr 1985, als der Verein damals noch unter dem Namen Bayer Uerdingen auftrat. In der Saison 1985/86 belegte man den dritten Platz in der Bundesliga und spielte im Europapokal der Pokalsieger sowie im UEFA-Pokal. Der letzte Abstieg aus der Bundesliga erfolgte 1996, gefolgt vom Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 1999. Seither blieb der Verein in der Regionalliga und hat neben finanziellen Problemen auch wiederholt Abstiege erlebt, wie [welt.de] erläutert.
Die Herausforderungen, vor denen der KFC Uerdingen steht, sind nicht nur finanzieller Natur. Viele Vereine und Spieler in den unteren Ligen haben Schwierigkeiten, den Übergang in die Zeit nach ihrer sportlichen Karriere zu meistern. Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VdV, hebt hervor, dass viele Spieler keinen konkreten Plan B haben und oft nicht für die Zeit nach der Karriere vorsorgen. Dies verdeutlicht die systematischen Probleme im Fußball, die sich auch auf den KFC Uerdingen auswirken.
Die Verantwortlichen des Vereins hoffen nun auf Unterstützung durch einen Insolvenzverwalter, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Doch die notwendigen Insolvenzmasse wächst monatlich und könnte einen Neustart zusätzlich belasten.