Die Eigentumsquote in Deutschland hat im Jahr 2022 den niedrigsten Stand seit 15 Jahren erreicht und liegt unter 44 Prozent. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Pestel-Instituts hervor, die in München veröffentlicht wurde. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass eine höhere Eigentumsquote dazu beitragen könnte, Altersarmut vorzubeugen.

In einem regionalen Vergleich ist die Eigentumsquote in Baden-Württemberg mit 50,6 Prozent die dritthöchste in Deutschland, allerdings ist diese Zahl im Vergleich zu 2011, als sie noch bei 52,1 Prozent lag, gesunken. Im Gegensatz dazu gibt es in vielen ostdeutschen Landkreisen teils alarmierend niedrige Eigentumsquoten, die unter 50 Prozent oder sogar 30 Prozent des Nettoeinkommens liegen.

Immobilienpreise und Mieterarmut

Besonders auffällig ist, dass die Immobilienpreise in Baden-Württemberg über dem Einkommen der Bevölkerung liegen. Zum Beispiel müssen Käufer in Stuttgart bis zu 70 Prozent ihres Nettoeinkommens für ein Einfamilienhaus aufwenden. In Bayern beträgt die Eigentumsquote 48,4 Prozent, während Mecklenburg-Vorpommern, welches eine leichte Steigerung verzeichnen konnte, bei 39,1 Prozent liegt.

Im internationalen Vergleich fällt auf, dass die Schweiz mit einer Eigentumsquote von 36 Prozent hinter den osteuropäischen Ländern wie der Slowakei und Ungarn zurückliegt, die Quoten von bis zu 90 Prozent aufweisen. Österreich übersteigt mit über 50 Prozent ebenfalls die deutsche Quote. Die Studie des Pestel-Instituts verdeutlicht auch die ökonomischen Unterschiede: Immobilienbesitzer verfügen im Alter über deutlich mehr Nettorente als Mieter.

Steigende Nachfrage und politische Forderungen

Die Quote der Grundsicherungsempfänger im Alter hat sich zwischen 2010 und 2023 von 2,5 Prozent auf 3,9 Prozent erhöht. Zudem sind die Mietpreise nominal um 4 Prozent gestiegen, während die Kaufpreise für Immobilien weniger stark anstiegen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert die Politik dazu auf, das Wohnraumangebot zu erhöhen, da die Ampel-Koalition ihre Verpflichtung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht einhalten konnte. Der Bedarf an Wohnraum steigt weiterhin durch hohe Zuwanderungen.

Die anhaltend niedrige Eigentumsquote sorgt für einen Teufelskreis: Weniger Eigentum führt nicht zu einer Entspannung auf dem Mietmarkt. Das Pestel-Institut schlägt eine „Offensive Wohneigentum“ vor, um jährlich 500.000 Haushalten den Erwerb von Immobilien zu ermöglichen. Kritiker der Ampel-Koalition bemängeln, dass die bestehende Förderpolitik das Ziel von zusätzlichen Wohnungen untergräbt. Vorschläge wie staatliche Kredite zu niedrigen Zinsen und eine temporäre Aussetzung der Grundsteuer beim Ersterwerb selbst genutzter Immobilien stehen im Raum.

Zusammenfassend zeigt die Analyse, dass in Deutschland handfeste Herausforderungen im Bereich Wohneigentum bestehen, die nicht nur die wirtschaftliche Sicherheit des Einzelnen, sondern auch die gesamtgesellschaftliche Stabilität beeinflussen könnten. Für weitere Details zu den Eigentumsquoten in Europa können die Daten von Eurostat und Statista herangezogen werden: [Statista] berichtet, dass die aktuellen Eigentumsquoten in Europa veröffentlicht wurden.