Hans Sigl stellt sich in seiner neuen Rolle im ZDF-Thriller „Flucht aus Lissabon“ ganz anders dar, als man es von seiner Figur aus dem beliebten „Bergdoktor“ gewohnt ist. In der Geschichte verkörpert er Tom Fährmann, einen untergetauchten Menschenrechtsaktivisten, der sich in einer gefährlichen und actionreichen Situation wiederfindet. Mit an seiner Seite ist die Schauspielerin Hana Sofia Lopes, die als verzweifelte Mutter eine zentrale Rolle spielt, während sie versucht, ihren siebenjährigen Sohn Noa zu retten. Noa wurde von einer Hacker-Organisation entführt, was den Plot umso dramatischer gestaltet.

Um ihren Sohn zu befreien, wagen Sofia und Tom einen riskanten Fluchtversuch, der nicht nur ihre Fähigkeiten auf die Probe stellt, sondern auch das gesamte Konzept von Mut und Entschlossenheit thematisiert. Unterstützt werden sie dabei von Vassilis Koukalani, der den Charakter Pedro spielt und hilft, den entführten Jungen zu finden. Diese spannende Handlung wird in einem kulturell reichen Kontext erzählt, der Portugal als Kulisse nutzt, was auch zu den Herausforderungen während des Drehs beiträgt.

Kulturelle Einblicke und Herausforderungen

Die Dreharbeiten fanden an verschiedenen Orten in Portugal statt, darunter am symbolischen Praça do Comércio in Lissabon, wo eine der Lieblingsszenen von Hana Sofia Lopes gedreht wurde. Die Schauspielerin, die in Luxemburg aufwuchs und portugiesische Wurzeln hat, bringt ihre Vielsprachigkeit mit, da sie mehrere Sprachen spricht, darunter Portugiesisch, Deutsch, Spanisch und Englisch. Diese sprachliche Versiertheit spiegelt sich in ihrer bisherigen Karriere wider, in der Deutsch die am wenigsten erforschte Sprache ist. Ihr Akzent wird dabei sogar als Stärke für ihre Rolle wahrgenommen.

Ein entscheidendes Thema des Films ist die Gefahren von Desinformation und Deep Fakes, die in der heutigen Zeit immer relevanter werden. Lopes betont die Notwendigkeit, ein kritisches Bewusstsein für Informationen im privaten wie auch im beruflichen Leben zu entwickeln. Während ihrer Dreharbeiten hat sie nicht nur die Rolle der Mutter, die sie zum ersten Mal spielt, als größte Herausforderung wahrgenommen, sondern auch die Unterschiede in der Kultur zwischen Deutschland und Portugal bemerkt.

Unterschiedliche Kulturen und Kommunikationsstile

Die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Portugal sind vielfältig. In Portugal, bekannt für seine herzliche und gesprächige Art, wird Kommunikation oft von einem starken persönlichen Kontakt geprägt. Dies steht im Gegensatz zu Deutschland, wo oft Wert auf Struktur und Effizienz gelegt wird. Beispielsweise wird in Deutschland formellen Titeln und dem „Siezen“ größeren Wert beigemessen, während in Portugal der Umgangston lockerer ist und das „Du“ erst nach einem direkten Angebot verwendet wird. Handschläge können schnell in Wangenküsse übergehen, was in Deutschland weniger üblich ist.

Ein weiteres Merkmal der portugiesischen Kultur ist die Art der Essenszubereitung und -einnahme. Mahlzeiten werden zelebriert und es gibt kaum schnelle Snacks. Diese kulturellen Feinheiten werden auch im Film immer wieder aufgegriffen und unterstreichen die Verbindungen zwischen den Figuren und ihren Hintergründen.

Zusammengefasst zeigt „Flucht aus Lissabon“ nicht nur eine fesselnde Geschichte voller Action, sondern auch tiefgehende Emotionen und kulturelle Einblicke, die das Publikum sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken anregen.