Die Eurofighter-Alarmrotte ist derzeit auf dem Fliegerhorst Laage bei Rostock stationiert und steht 24 Stunden am Tag in Bereitschaft. Diese Einheit, die die Luftüberwachung für den Norden Deutschlands und die Küste sicherstellt, ist Teil des Luftwaffengeschwaders 71. Die Rückkehr dieser Alarmrotte nach Wittmund, ihrer Heimatbasis, ist geplant, sobald dort die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. Diese Arbeiten sollen im Laufe dieses Jahres beendet werden, sodass die Wittmunder wieder ihre Funktion als erste Krisenreaktionskraft übernehmen können.

In Laage diskutierte man über die stationäre Unterbringung einer eigenen Alarmrotte des Geschwaders 73, jedoch wurde dies nicht umgesetzt. Die Laager Einheit wird hauptsächlich bei besonderen Anlässen aktiv, wie z.B. bei hochrangigen Staatsbesuchen in Berlin. In den letzten Monaten stieg die Alarmrotte mehrfach auf, um russische Flugzeuge im Luftraum zu identifizieren und abzudrängen. Ein bemerkenswerter Vorfall war ein Alarmstart aufgrund eines verirrten Wetterballons.

Alarmstarts und Einsätze

Alarmstarts sind ein zentraler Bestandteil der luftraumüberwachenden Tätigkeit. Diese Einsätze sind meist notwendig, um russische Flugzeuge, die sich dem NATO-Luftraum nähern, zu identifizieren. Dies bezieht sich auf die von der NATO unterstützten „Air Policing“-Operationen, die insbesondere in den östlichen NATO-Staaten wie Estland durchgeführt werden, wo keine eigenen Kampfjets vorhanden sind. Deutsche Eurofighter sind regelmäßig in Ämari in Estland stationiert.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Bedeutung dieser Einsätze stark zugenommen. In Rumänien, wo ebenfalls deutsche Kräfte im Rahmen der „Enhanced Air Policing South“-Mission stationiert sind, stellt die Bundeswehr sicher, dass der Luftraum gesichert ist. Hier sind rund 150 Einsatzkräfte tätig, um eventuell auftauchende Bedrohungen abzuwehren.

Auswirkungen auf Luftfahrt und Ausbildung

Mit dem Rückzug der Eurofighter-Alarmrotte aus Laage werden auch die lauten Alarmstarts, bei denen Nachbrenner zur Beschleunigung eingesetzt werden, enden. Für Anwohner bleibt abzuwarten, wie sich die veränderten Ausbildungsaktivitäten des Geschwaders 73 auswirken, insbesondere da dort die Anzahl der zu schulenden Waffenlehrer von 18 auf 30 erhöht wird. Auch werden innovative Einsätze, wie der Langstreckenflug nach Hawaii, der im vergangenen Jahr von drei Eurofighter-Piloten unternommen wurde, für die Truppe von Bedeutung sein.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus solchen Einsätzen sind nicht nur rekordsammlend, sondern auch entscheidend für die Weiterentwicklung der Einsatzkräfte. Ein Beispiel dafür ist die spontane Improvisation, die während einer NATO-Übung in Alaska gezeigt wurde, als ein deutsches Triebwerk erfolgreich in einen spanischen Eurofighter eingebaut wurde.

Die Entwicklungen rund um die Eurofighter-Alarmrotte sind daher nicht nur für die Luftwaffe von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Sicherheitslage in Europa. Informationen über aktuelle Einsätze und die Rolle der Luftwaffe finden Sie auf Bundeswehr.de.

Weitere Details zur Eurofighter-Alarmrotte finden Sie in einem aktuellen Bericht von Ostsee-Zeitung und zu den Einsätzen in Rumänien auf DBWV.