Fachleute aus der Industrie stehen vor neuen Herausforderungen, die durch die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung entstehen. Ein aktueller Artikel, der von einem Forschungsteam des IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) verfasst wurde, beleuchtet die Sicherheit von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS). Diese Systeme sind zentral für kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungssysteme. Die Integration von SPS in externe Netzwerke, einschließlich des Internets, bringt neue Sicherheitsherausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt.

Die Forschungsaktivitäten unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Langendörfer untersuchen insbesondere Schwachstellen in industriellen Steuerungssystemen sowie potenzielle Bedrohungen und Angriffe. Sicherheitslösungen, dazu gehört auch digitale Forensik, werden umfassend diskutiert. Der Artikel identifiziert zudem zukünftige Forschungsrichtungen zur Abwehr von Angriffen und unterstreicht die immense Bedeutung der Sicherheit in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Herausforderungen in der Industrie

Die Entwicklungen in der Betriebstechnik haben in den letzten zwei Jahrzehnten zu tiefgreifenden Veränderungen geführt. Laut ABB ermöglicht die Integration von IT-Komponenten es Automatisierungsgeräten, Software zur Datenerfassung und -analyse zu nutzen. Dies automatisiert Prozesse und führt zu „intelligenteren“ Maschinen. Doch die Vorteile dieser Technologien gehen mit erheblichen Risiken einher, darunter der Zugang böswilliger Akteure zu kritischen Anlagen.

Besonders kritische Infrastrukturen wie die Energie- und Wasserversorgung sowie der Verkehr sind zunehmend von Cyber-Kriminalität bedroht. Der Einsatz von Drittanbietern und neuen Cloud-basierten Diensten schafft zusätzliche Risikobereiche. Gleichzeitig sind die gesetzlichen Anforderungen gestiegen, was Unternehmen vor Herausforderungen bei der Implementierung notwendiger Prozesse und der Schulung ihrer Mitarbeitenden stellt.

Cyberangriffe und ihre Folgen

Die Zunahme von Cyberangriffen auf industrielle Steuerungssysteme (ICS) ist in den letzten Jahren besorgniserregend. Angriffe wie Stuxnet und Triton haben die Risiken verdeutlicht, die nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch Mensch und Umwelt gefährden können. Die Weyer Gruppe weist darauf hin, dass die Konvergenz von IT und OT zu neuen Angriffsvektoren führt und veraltete OT-Systeme anfällig für moderne Cyberbedrohungen sind.

Sicherheitsupdates in OT-Umgebungen können zu kostspieligen Betriebsunterbrechungen führen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bietet die Weyer Gruppe maßgeschneiderte Cybersicherheitslösungen an. Diese beinhalten IT/OT-Risikoanalysen, Gefährdungsbeurteilungen sowie Unterstützung bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben für Betreiber kritischer Infrastrukturen.

Auszeichnungen und Forschungsergebnisse

Die Exzellenz der Forschung am IHP und der BTU Cottbus-Senftenberg wurde kürzlich durch den IEEE-Preis der Industrial Electronics Society gewürdigt, der im Rahmen der 50. Konferenz der Gesellschaft im November 2024 verliehen wurde. Diese Auszeichnung hebt die Wichtigkeit innovativer Ansätze zur Stärkung der Resilienz und Sicherheit industrieller Systeme hervor.

Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass die Sicherheitsvorkehrungen in der Industrie und besonders bei industriellen Steuerungssystemen von zentraler Bedeutung sind. Mit einer Kombination aus technischen und organisatorischen Maßnahmen können Unternehmen die Effizienz und Sicherheit ihrer Systeme gewährleisten und den Herausforderungen der digitalen Zukunft begegnen.