Am Freitagnachmittag kam es vor dem Schulzentrum in Döbeln Nord zu einem besorgniserregenden Vorfall: Ein VW-Fahrer hielt trotz deutlich sichtbarem Halteverbot. Dies ist symptomatisch für ein größeres Problem, das die Sicherheit der Schüler betrifft, wie mehrere Akteure vor Ort betonen. Eltern und Großeltern ignorieren häufig das Halteverbot vor Schulen, was die Verkehrssituation besonders kritisch macht.

Um die Sicherheit der Kinder zu verbessern, wurde nun entlang der Bayerischen Straße eine „Elternhaltestelle“ eingerichtet. Diese Maßnahme ist Teil einer breiteren Initiative, die zusammen mit der Schulleitung, dem Elternrat, der Polizei, dem Ordnungsamt und der Verkehrswacht entwickelt wurde. Laut Schulleiterin Luisa Greger soll die Einrichtung dazu beitragen, dass Eltern nicht mehr direkt vor der Schule halten und ihren Kindern gleichzeitig mehr Selbstständigkeit zugestanden wird.

Verbesserte Verkehrssicherheit

Die Parkzeit an der neuen Elternhaltestelle ist gezielt in den Stoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr reduziert worden. In den kommenden Tagen sollen die temporären Schilder durch feste Beschilderungen ersetzt werden. Zudem wurde bereits vor den Winterferien angekündigt, dass Grundschulkinder künftig an dieser Haltestelle in Empfang genommen werden sollen, um den Verkehrsfluss zu optimieren.

Ein Aktionstag, an dem der sichere Schulweg thematisiert wurde, verdeutlichte die Problematik. Bürgerpolizisten maßen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in der Nähe der Schule und stellten besorgniserregende Werte fest; der schnellste Fahrer wurde mit 49 km/h geblitzt. Autofahrer erhielten „gelbe Karten“ für Geschwindigkeitsübertretungen und „grüne Karten“ für vorbildliches Verhalten. Kinder trugen zur Sichtbarkeit Lichter und blinkende Accessoires.

Eltern sensibilisieren

Eine der Herausforderungen bleibt die Sensibilisierung der Eltern für Rücksichtnahme und Sicherheit vor der Schule. Experten raten dazu, den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben und dabei auf die eigene Sichtweise aus der Perspektive des Kindes zu achten. Fragen zur Selbstständigkeit der Kinder, wie die Fähigkeit, einen sicheren Weg zur Schule zu finden und wichtige Verkehrs- und Verhaltensregeln zu verstehen, sind essenziell, um das Bewusstsein zu schärfen.

Laut den Verkehrshelden gibt es verschiedene Checklisten zur Unterstützung der Eltern. Diese umfassen unter anderem einen Schulweg-Check, Kleidungs-Check sowie einen Wissens-Check, um das Wissen über Verhaltensregeln zu steigern. Ein wichtiger Punkt, der besonders in der dunklen Jahreszeit relevant ist, ist die Sichtbarkeit der Kinder. Empfohlen wird das Tragen von heller und reflektierender Kleidung.

Der Weg zur Schule: Ein gemeinsames Projekt

Darüber hinaus sollten Eltern gefährliche Abschnitte des Schulwegs, wie Baustellen, der Polizei oder dem Schulsekretariat melden. Eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden wird empfohlen, um Sichtweisen zu koordinieren und Schulwegpläne zu entwickeln, die sichere Routen für die Kinder markieren.

Die Verdrängung des Verkehrschaos vor Schulen ist eine Herausforderung, die durch das vermehrte Nutzen von Elterntaxis während der Ferienzeit noch verschärft wird. Initiativen wie das Schaffen von Hol- und Bring-Zonen in einem Abstand von 300 bis 400 Metern zur Schule wurden als Lösungsvorschläge diskutiert, um die Gefahren für die kleineren Schüler zu reduzieren.

Zusammenfassend ist der Ansatz in Döbeln ein wichtiges Beispiel dafür, wie Schulen und Behörden gemeinsam an der Verbesserung der Schulwegsicherheit arbeiten können, um den Kindern einen sicheren und selbstständigen Weg zur Schule zu ermöglichen. Weitere Informationen und Unterstützung für Eltern erhalten Sie bei den […] Verkehrshelden und auf ZDF.