Am vergangenen Wochenende ereigneten sich in den österreichischen Alpen mindestens vier Rodelunfälle, die einige schwer Verletzte zur Folge hatten. Besonders tragisch war der Unfall im Salzburger Land, wo drei deutsche Rodler bei Bramberg im Pinzgau schwer verletzt wurden. Zwei Männer im Alter von 28 und 21 Jahren aus Biessenhofen stürzten von der präparierten Strecke in schwieriges Gelände. Der dritte Rodler, ein 34-Jähriger, erlebte einen schweren Sturz von 25 Metern, als er einem Rettungsschlitten ausweichen wollte. Alle drei mussten mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus gebracht werden, was die Gefahren des Rodelns eindrücklich unterstreicht.

In einem weiteren Vorfall in Söll am Wilden Kaiser wurde eine 24-jährige deutsche Rodlerin verletzt, als sie von einer unbekannten Rodlerin gerammt wurde. Sie klagte über anhaltende Schmerzen im Beckenbereich und wurde ins Kufsteiner Krankenhaus gebracht. Zudem erlitten eine 37-jährige Mutter und ihr vierjähriger Sohn in Kitzbühel beim Rodeln Verletzungen, nachdem sie in einen Wald stürzten. Beide wurden mit Rettungshubschraubern ins Krankenhaus geflogen, wobei die Mutter Verdacht auf ein Wirbelsäulentrauma hatte, während der Sohn Kopfverletzungen erlitt.

Die Alarmierende Unfallstatistik

Rodelunfälle sind in Österreich ein ernstes Problem. Jährlich werden mehr als 2.200 Verletzte aufgrund von Rodelunfällen registriert, was etwa zwölf Verletzen pro Tag während der Rodelsaison entspricht. Diese Statistiken belegen, dass Rodeln erhebliche Risiken birgt, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit. Bei einer Untersuchung der Technischen Universität Graz aus dem Jahr 2020 wurde festgestellt, dass bereits bei Geschwindigkeiten von 10 km/h das Risiko für schwere Kopfverletzungen steigt. Zudem sind 75 Prozent der Rodelunfallopfer ohne Helm unterwegs, was die Verletzungsgefahr erheblich erhöht.

Nach den schwerwiegenden Vorfällen am vergangenen Wochenende und anderen Unfällen zu Jahresbeginn in Tirol, Salzburg und Kärnten, wird empfohlen, einige grundlegende Sicherheitsregeln zu beachten. Experten von Bergparadiese raten, beim Rodeln einen Helm zu tragen, Kinder behind einem Erwachsenen sitzen zu lassen und sich an die 10 Sicherheitsregeln zu halten, darunter:

  • Rodeln nur mit Helm.
  • Kind hinten auf dem Rodel.
  • Warnhinweise auf Rodelbahnen beachten.
  • Auf öffentlichen Wegen mit Gegenverkehr rechnen und bremsbereit sein.
  • Rücksicht auf andere Rodler nehmen.
  • Festes Schuhwerk und verkehrssicheren Rodel verwenden.
  • Geschwindigkeit reduzieren und an Gegebenheiten anpassen.
  • Nur an übersichtlichen Stellen anhalten.
  • Kein Alkohol vor der Fahrt.
  • Skibrille und Stirnlampe bei Dunkelheit verwenden.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Besonders hervorzuheben ist, dass das Tragen eines Helmes signifikant das Risiko schwerer Kopfverletzungen verringert. Bei Kollisionen mit statischen Objekten, die in einem Viertel der Unfälle vorkommen, kann ein Helm Leben retten. Die häufigste Todesursache bei Rodelunfällen sind Kollisionen mit stehenden Hindernissen, was die Notwendigkeit unterstreicht, Sicherheitsvorkehrungen ernst zu nehmen.

Zusammenfassend zeigt die jüngste Unfallserie und die allgemeinen Statistiken die erhöhten Risiken des Rodelns in den Alpen. Es ist entscheidend, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und verantwortungsvoll zu handeln, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden.

Für weitere Informationen zu den Unfallereignissen und Sicherheitstipps siehe Merkur, Bergparadiese und Die Presse.