Frank Schwarting, 48 Jahre alt, hat trotz diverser gesundheitlicher Rückschläge seinen beruflichen Traum neu verwirklicht. Nach viermaligem beruflichem Umstieg hat er es schließlich geschafft, einen Platz als technischer Produktdesigner zu finden, nachdem er zuvor mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert wurde. Ursprünglich begann Schwarting mit einer Ausbildung als Koch und wurde rasch Küchenleiter. Doch eine Fischallergie zwang ihn, umzudenken und er wechselte in den Beruf des Brütereihelfers in der Nutztierhaltung.
Nach 16 Jahren in dieser Branche musste er jedoch erneut seine Karriere aufgeben, da das Ignorieren von Halswirbelbeschwerden, die sich als Bandscheibenvorfälle herausstellten, fatale Folgen hatte. Emotionale Belastungen waren die Folge. Er erhielt medizinische Reha-Hilfe, die ihm auch Informationen zu Umschulungsmöglichkeiten bot. Trotz zahlreicher Praktika in unterschiedlichen Bereichen erkannte er, dass Lebensmitteltechnik aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht der richtige Weg für ihn war.
Der Weg zur Rehabilitation
Schwarting fand schließlich eine Perspektive in der technischen Produktgestaltung und begann eine berufliche Rehabilitation im Berufsförderungswerk Weser-Ems (BFW) in Bookholzberg. Während dieser Zeit trat die Corona-Pandemie ein und stellte ihn vor neue Herausforderungen. Nach seinem Abschlusszeugnis war die Jobsuche aufgrund der zahlreichen Betriebe in Kurzarbeit alles andere als einfach. Seine gesundheitlichen Probleme wurden durch eine schwere Corona-Erkrankung verschärft, die zu Gedächtnisstörungen und Atemproblemen führte. Soziale Isolation verschlimmerte seine Situation zusätzlich.
Laut einer Meldung des BMAS können Anzeichen von Long-COVID auch Wochen nach überstandener Infektion auftreten. Es ist entscheidend, dass Betroffene, wie Schwarting, nach entsprechender medizinischer Hilfe suchen und Rehabilitationsangebote in Anspruch nehmen, die die Rückkehr ins Arbeitsleben fördern.
Erfolgreiche Integration
Die Teilnahme an einer spezifischen Reha-Maßnahme für Long-Covid-Betroffene half Schwarting, seine Leistungsfähigkeit zu überprüfen und neue Zuversicht zu schöpfen. In der darauf folgenden Job-Integrationsmaßnahme steigerte er seine Fitness und konnte zwei Praktika absolvieren, was letztendlich zu einer Festanstellung bei der Carport-Schmiede in Bad Zwischenahn führte.
Ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis war das Ergebnis seiner Entschlossenheit und der Unterstützung durch die verschiedenen Reha-Maßnahmen. Schwarting ist heute ein Vorbild für viele, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Er gibt seine Erfahrungen gern weiter und ermutigt andere, nicht aufzugeben.
Das Beispiel von Schwarting ist ein lebendiger Beleg dafür, wie wichtig betriebliche Eingliederungsmanagement-Maßnahmen (BEM) sind, besonders für Menschen, die an Long-COVID oder Post-COVID leiden. Entsprechend einer Analyse des Bund Verlags sind betriebliche Anpassungen wie flexible Arbeitszeiten und unterstützende Hilfsangebote für die Rückkehr in den Arbeitsprozess entscheidend.