In Stralsund hat der erste Wintersturm des Jahres zu einem signifikanten Anstieg des Wasserpegels geführt. Laut der Ostsee Zeitung betrug der Pegelstand im Stralsunder Hafen 6,07 Meter, was 1,07 Meter über dem Normalwert entspricht. Trotz der alarmierenden Werte sind größere Schäden bisher ausgeblieben.

Starker Wind aus Nordost drückte das Wasser zur Sundpromenade, wo sich Wellen an der Uferkante brachen. Schaulustige nutzten die Gelegenheit, um die beeindruckenden Wellen zu beobachten und Erinnerungen an frühere Hochwasserereignisse aufzufrischen. Während in Barhöft der Hafenmeister von einem Pegelstand von 80 Zentimetern über Normal berichtete, stieg das Wasser dort um weitere 20 Zentimeter.

Feuerwehreinsatz und Sicherheitsvorkehrungen

Die Werksfeuerwehr der Volkswerft war in Alarmbereitschaft und setzte Pumpen ein, um das Gelände zu sichern. Infolge des Wassers, das in die Werftkanalisation eindrang, entstand kurzzeitig Gefahr, die jedoch am Nachmittag gebannt werden konnte. Alle Lotsenboote, Fischkutter und Angelboote waren gut vertäut und blieben unbeschädigt.

Ein Blick auf die Hochwassersituation zeigt, dass in Stralsund kleine Teile der Hafeninsel bereits unter Wasser stehen. Der untere Teil des Hafenamts wurde überflutet, was bei Hochwasser jedoch nicht unüblich ist. Der Pegel wird voraussichtlich um etwa 30 Zentimeter weiter steigen. Laut Stadt Stralsund sollten Fahrzeuge, die nahe der Kaikante parken, zeitnah in höher gelegene Bereiche gebracht werden, um Schäden zu vermeiden.

Globale Hochwasserproblematik

Hochwasserereignisse sind weltweit die häufigsten Naturereignisse und werden oft durch starke Regenfälle oder Schneeschmelze verursacht. Diese Tatsache wird durch den globalen Klimawandel verstärkt, der eine wärmere Atmosphäre schafft, in der mehr Wasser gespeichert werden kann. Das europäische Parlament definiert Hochwasser als „zeitlich beschränkte Überflutung von Land, das normalerweise nicht mit Wasser bedeckt ist“ (Statista).

Zudem zeigen vergangene Ereignisse, dass Deutschland oft von Hochwasser betroffen ist. So wurde Ende Dezember 2023 in mehreren Bundesländern angehaltener Niederschlag und Starkregen beobachtet. Niedersachsen aktivierte den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus, da die Wassermassen rapide anstiegen und umfassend Hilfe benötigt wurde. Die Gesamtheit dieser Faktoren unterstreicht die wachsende Bedrohung durch Hochwasser in Deutschland, insbesondere in urbanen Gebieten.

Während die Bürger von Stralsund momentan relativ glimpflich durch die Wetterbedingungen kommen, bleibt die Herausforderung der Hochwasserprävention und -bewältigung ein zentrales Thema, das weitreichende Maßnahmen und Aufmerksamkeit erfordert.