Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat sich erneut als ernstzunehmende Gefahr für die Tierzucht in Deutschland erwiesen. Ein aktueller Ausbruch in einer Büffelherde in Brandenburg führte dazu, dass das südkoreanische Landwirtschaftsministerium umgehend sämtliche Schweinefleischimporte aus Deutschland untersagt hat. Diese drastische Maßnahme gilt ab sofort und wurde ergriffen, um eine mögliche Verbreitung des Virus zu verhindern. Nach Angaben des Tagesspiegel wurden bereits Tests auf das MKS-Virus an allen seit dem 27. Dezember 2024 nach Südkorea gelieferten deutschen Schweinefleischprodukten angeordnet.
Der Virustest ergab, dass das MKS-Virus in Proben von Wasserbüffeln aus der Region Hönow in Brandenburg nachgewiesen wurde. Zur weiteren Eindämmung der Krankheit wurden präventiv Schweine und andere Klauentiere aus der Nähe der infizierten Herde getötet. In der derzeitigen Untersuchung stehen rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch unter Quarantäne, was die Exporte und die wirtschaftlichen Interessen der betroffenen Landwirte erheblich gefährdet.
Maul- und Klauenseuche: Ein globales Problem
Maul- und Klauenseuche ist eine hochinfektiöse Viruserkrankung, die vor allem Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken, was die Herausforderung für die Tierhaltung erhöht. Historisch gesehen trat der letzte MKS-Ausbruch in der EU im Jahr 2011 in Bulgarien auf, während Deutschland zuletzt 1988 mit einem solchen Vorfall konfrontiert war. MKS ist in vielen Regionen der Welt, insbesondere in Afrika, Asien und Südamerika, weit verbreitet, wie das Friedrich-Loeffler-Institut betont.
Die Übertragung des Virus erfolgt durch Kontakt mit infizierten Tieren und kontaminierten Ställen sowie Geräten und Fahrzeugen. Zudem kann das Virus in Fleisch überleben, dysreguliere jedoch, wenn der pH-Wert auf unter 6 abfällt. In Dänemark beispielsweise wird durch strenge Hygienevorschriften und eine gründliche Reinigung der Tiertransportfahrzeuge seit 1983 kein MKS-Ausbruch mehr verzeichnet. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Seuchenschutzprogramms, das der Fachinfo Schwinen zufolge auch regelmäßig aktualisiert wird.
wirtschaftliche Auswirkungen und Maßnahmen
Mit der Einführung des Importstopps könnte Südkorea, das einen bedeutenden Absatzmarkt für deutsches Schweinefleisch darstellt, in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Im Jahr 2019 importierte das Land rund 106.000 Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland. Die Verkäufe im asiatischen Raum hatten sich seit einem vorherigen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest, der zwischen 2020 und dem Frühjahr 2023 zu einem Importstopp geführt hatte, zwar wieder erholt, stehen aber nun erneut auf der Kippe.
In Anbetracht der aktuellen Situation hat das Friedrich-Loeffler-Institut bereits klargestellt, dass ein geeigneter Impfstoff gegen die MKS innerhalb weniger Tage entwickelt werden kann. Dies könnte für betroffene Länder, insbesondere in Europa, von entscheidender Bedeutung sein, um zukünftigen Epidemien vorzubeugen und die Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten.