Am Samstag, den 11. Januar 2025, ereignete sich gegen 15:05 Uhr ein tragisches Busunglück auf der Autobahn A11 zwischen Kreuz Uckermark und Schmölln. Ein Flixbus, der auf der Route von Berlin nach Stettin unterwegs war, kam am Rastplatz Randowbruch-Süd von der Fahrbahn ab und kippte auf die Seite. Bei diesem Unfall verloren zwei Menschen ihr Leben, während vier weitere schwer und sieben leicht verletzt wurden. Die Polizei geht davon aus, dass die Witterungsbedingungen maßgeblich zu dem Unfall beigetragen haben.
Die schnellen Rettungsmaßnahmen umfassten den Einsatz von 50 Feuerwehrkräften, zahlreichen Polizeibeamten und sieben Rettungsfahrzeugen. Die Autobahn musste nur kurzzeitig gesperrt werden, da der Vorfall auf dem Parkplatz stattfand. Der Bus wird zur Beweissicherung sichergestellt. Der ADAC hatte zuvor bereits vor Straßenglätte am Kreuz Uckermark gewarnt. Flixbus drückte sein Mitgefühl für die Betroffenen aus und stellte die Sicherheit der Fahrgäste in den Vordergrund.
Sicherheitsbedenken und Unfallstatistik
Dieses Unglück wirft erneut Fragen zur Sicherheit von Reisebussen auf. Es erinnert an ein ähnliches, schweres Busunglück im März 2023 auf der A9 bei Leipzig, bei dem vier Frauen starben und 30 weitere Personen verletzt wurden. Am gleichen Ort gab es in der Vergangenheit bereits weitere Unfälle, darunter ein Vorfall im Dezember 2023 mit mehreren Verletzten und ein tödlicher Unfall im Mai 2019. Nutzer in sozialen Medien äußern zunehmend Bedenken hinsichtlich der Unfallhäufigkeit von Flixbussen.
Laut Statistiken des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ereigneten sich im Jahr 2023 in Deutschland 6.135 Verletzungen bei Busunfällen. Im Vergleich dazu verletzten sich 177.582 Personen bei Autounfällen. Die Daten zeigen, dass die meisten Beteiligten an Busunfällen Insassen von Linienbussen sind, gefolgt von Schulbussen und Reisebussen. Obwohl Reisebusse nur knapp 5 % der Unfälle ausmachen, ist das Anschnallen im Bus Pflicht, um das Risiko von Verletzungen zu verringern.
Flixbus‘ Sicherheitsmaßnahmen
Flixbus steht nach dem aktuellen Vorfall erneut im Fokus der Diskussion um die Sicherheit seiner Busse. Im Jahr 2023 verzeichnete das Unternehmen neun tödliche Unfälle weltweit, während es insgesamt 81 Millionen Fahrgäste beförderte. Um das Sicherheitsniveau zu erhöhen, hat Flixbus verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter Sicherheitstrainings für Mitarbeiter und die Einstellung von zwei Fahrern für Nachtfahrten. Zudem wird das Tempolimit für Busse in Deutschland bei maximal 80 km/h festgelegt, wobei Reisebusse auf Autobahnen unter bestimmten Voraussetzungen sogar bis zu 100 km/h fahren dürfen.
Die Diskussion über die Sicherheit im Straßenverkehr wird durch die regelmäßig veröffentlichte Straßenverkehrsunfallstatistik unterstützt. Diese Statistiken dienen als Grundlage für Maßnahmen in Gesetzgebung, Verkehrserziehung und Verkehrspolitik und vermitteln ein umfassendes Bild über die Unfallgeschehnisse im deutschen Straßenverkehr. Sie bieten nicht nur Einblicke in Unfallursachen, sondern helfen auch, die Infrastruktur entsprechend zu verbessern.
Die erneuten Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, die Sicherheitsstandards für Reisebusse stetig zu überprüfen und zu verbessern, um solche tragischen Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Die Problematik ist alarmierend, insbesondere in Anbetracht der Anzahl an verletzten Personen in Busunfällen im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln.