In Schwerin verkommt ein einstiger Vorzeigewohnkomplex aus DDR-Zeiten zur unhaltbaren Wohnsituation für seine Mieter. An der Ziolkowskistraße 37b dringen Fäkalien in die Wohnräume des Hochparterres, was den Bewohner Detlev Kluwetasch dazu brachte, die verstopften Abwasserleitungen bereits Ende Oktober zu dokumentieren. Die Ivere Property Management GmbH, die für die Verwaltung des Gebäudes verantwortlich ist, zeigt sich seitdem inaktiv und hat auf die Nöte vieler Mieter nicht reagiert.

Die IPG V GmbH Drei Eichen, Eigentümer des Wohnkomplexes, ist jetzt mit massiven Beschwerden konfrontiert. Mieter wie Michael Eggers haben fotografische Beweise für die Missstände erbracht, jedoch blieb eine Antwort von der Hausverwaltung aus. Laut Berichten der Bewohner kam ein Mitarbeiter des Verwaltungsbüros mit unzureichendem Equipment zur Problemlösung und verließ bald darauf wieder das Gebäude, ohne Lösungen angeboten zu haben.

Probleme im Alltag der Mieter

Die Mieter leiden unter anhaltenden schlechten Bedingungen, darunter eine klebrige Masse in den Wohnungen seit den Feiertagen. Viele Bewohner informieren, dass der Vermieter keine Handwerker beauftragt, was die Problematiken weiter zuspitzt. Darüber hinaus ist der Fahrstuhl defekt, der TÜV abgelaufen und die Dunkelheit in den Fluren und Kellern aufgrund der abgedrehten Stromversorgung ist eine zusätzliche Belastung für die betroffenen Mieter, besonders jene mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Die Stadtverwaltung von Schwerin ist über die alles überlagernden Missstände informiert, sieht sich jedoch machtlos, da die Wohnräume nicht in ihrem Eigentum sind. Mieter haben bereits schriftlich Kontakt zur Stadt aufgenommen, aber keine Rückmeldung erhalten. Anwalt Matthias Marx, der Kluwetasch vertritt, hat bestätigt, dass privatrechtliche Schritte gegen die Hausverwaltung unabdingbar sind, um die drängenden Probleme zu klären. Ein Klageverfahren ist in Vorbereitung.

Kritik an der Hausverwaltung Ivere Property Management

Ähnliche Vorwürfe erreichen auch die Ivere Property Management GmbH aus Crivitz, wo Mieter von Schimmel, ausgefallenen Heizungen und undichten Fassaden berichten. Kerstin Marowka und andere in Kritzmow kämpfen seit längerer Zeit gegen ignorierte Mängelanzeigen, was die Schaffung eines Musters im Umgang mit Beschwerden gegen diese Hausverwaltung verdeutlicht. Auch hier hat die Hausverwaltung nicht auf die Notlage der Bewohner reagiert, was Mieterbund-Geschäftsführer Kai-Uwe Glause dazu bringt, rechtliche Schritte gegen sie zu empfehlen.

Die Bürgermeisterin von Crivitz, Britta Brusch-Gamm, fordert mittlerweile die Möglichkeit zur Enteignung von Vermietern, die sich nicht um ihre Immobilien kümmern. In einigen Fällen haben die Wasserwerke bereits mit Sperrankündigungen auf unbezahlte Rechnungen reagiert, ergänzt durch Berichte, dass viele Wohnungen in den betroffenen Wohnanlagen leer stehen.

Die Situation der Mieter in Schwerin und den umliegenden Regionen stellt nicht nur eine Herausforderung dar, sondern wirft auch Fragen zur Verantwortung von Vermietern und der Notwendigkeit einer Reform in der Wohnraumpolitik auf. Für detaillierte Informationen über das rechtliche Umfeld können Interessierte die Bundestag-Studie zu diesem Thema einsehen.

Insgesamt ist zu beobachten, dass die Probleme mit der Ivere Property Management GmbH und den dahinterstehenden Eigentümern tiefgreifender und nicht isoliert sind. Die Mieter von Schwerin und anderen betroffenen Städten müssen sich ernsthaft mit ihrer Wohnsituation auseinandersetzen und sind bereit, ihre berechtigten Anliegen vor Gericht zu bringen.

Weitere Einblicke in die miserable Situation in Schwerin finden Sie unter Nordkurier und NDR.