Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde in Brandenburg sorgt für große Besorgnis in der deutschen Landwirtschaft. Wirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) aus Baden-Württemberg hat bereits verlauten lassen, dass das Bundesland gut vorbereitet ist, um auf die Situation zu reagieren. Er betonte: „Wir sind wachsam und können schnell reagieren.“ Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Landwirtschaft in Baden-Württemberg durch frühere Ausbrüche, etwa mit der Vogelgrippe und der Afrikanischen Schweinepest, sensibilisiert wurde. Aktuell wird die Situation als lokal in Brandenburg eingeschätzt, und es wurden sofort Maßnahmen eingeleitet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die insbesondere Klauentiere wie Rinder und Schweine betrifft. Auch viele Zoo- und Wildtiere sind anfällig für die Krankheit. Der Virustyp der MKS wurde in Proben von Wasserbüffeln in Hönow, Brandenburg, nachgewiesen, was als zentraler Schritt im Kampf gegen die Tierseuche angesehen wird. Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) weisen darauf hin, dass die Infektion möglicherweise bereits länger besteht. Der letzte Ausbruch von MKS in Deutschland liegt über 30 Jahre zurück und fand 1988 ebenfalls in Brandenburg statt. In der EU war der letzte Ausbruch 2011 in Bulgarien.

Krisenmanagement und Biosicherheitsmaßnahmen

Um die Ausbreitung der MKS zu verhindern, wurden sofortige Maßnahmen ergriffen, darunter ein Verbot für Tiertransporte in Brandenburg bis mindestens Montag. Die Ämter in Baden-Württemberg wurden darüber informiert, Klauentiere auf die Blauzungenkrankheit sowie auf MKS zu untersuchen. Die Bundesregierung hat einen Krisenstab eingerichtet, um das Ausbruchsgeschehen genau zu verfolgen und mögliche Maßnahmen zu besprechen. Minister Cem Özdemir plant Treffen mit Vertretern der betroffenen Branchen, um die weitere Vorgehensweise zu koordinieren.

Das Friedrich-Loeffler-Institut spricht von einer erheblichen Gefahr für die Tiergesundheit und die Landwirtschaft insgesamt. MKS ist nicht auf Menschen übertragbar, sodass kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung besteht. Allerdings stellt die Tierseuche eine existenzielle Bedrohung für Landwirte dar, da hohe Kosten durch Quarantäne und Desinfektionsmaßnahmen, sowie Kompensationszahlungen und Exportstopps, auf sie zukommen können.

Impfung und internationale Maßnahmen

Der Bundesagrarminister betont die Notwendigkeit, die MKS schnell einzudämmen. Ein Impfstoff kann innerhalb weniger Tage hergestellt werden, was Hoffnung auf eine zügige Reaktion gegeben soll. Die internationalen Handelswege für Tiere und tierische Produkte sind in solchen Zeiten oft eingeschränkt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Pandemie von MKS in Großbritannien im Jahr 2001 führte zur Tötung von mehr als sechs Millionen Tieren und verdeutlicht die drastischen Maßnahmen, die bei solchen Ausbrüchen ergriffen werden können.

Die MKS ist in vielen Ländern, darunter die Türkei und zahlreiche asiatische und afrikanische Länder, endemisch. Die illegale Einfuhr tierischer Produkte aus diesen Regionen stellt ein hohes Risiko für die Landwirtschaft in Europa dar. Die EU propagiert seit 1989 eine Nicht-Impfpolitik, die es schwierig macht, mit solchen Seuchen effektiv umzugehen. Die aktuelle Lage erfordert jedoch ein rigoroses Vorgehen und internationale Zusammenarbeit, um die Tiergesundheit und die wirtschaftliche Stabilität der Landwirtschaft in Deutschland zu gewährleisten.

Die Situation bleibt weiterhin angespannt, und weitere Gespräche über die Lage werden Anfang der kommenden Woche mit dem Friedrich-Loeffler-Institut stattfinden, um die nächsten Schritte zu koordinieren und die Bauern über die notwendigen Maßnahmen und Biosicherheitsregeln zu informieren.

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