Gut fünf Monate nach dem tragischen Hotel-Einsturz in Kröv kehren mehrere der betroffenen Opfer erstmals an den Ort des Unglücks zurück. Edi Hoefnagel-Visser, eine der Überlebenden, war zusammen mit ihrem zweijährigen Sohn und ihrem Mann während des Einsturzes im Hotel. Während sie und ihr Kind unverletzt blieben, erlitt ihr Mann schwere Verletzungen, die ihn seitdem an Krücken gebunden haben. Ihre Rückkehr nach Kröv beschreibt Edi als emotional und schwierig. Besonders der Moment, als sie ihren Retter Christoph Reuter von der Berufsfeuerwehr Trier traf, war für sie eine positive Erfahrung.
Der Anlass für diese Rückkehr war der Neujahrsempfang der Gemeinde Kröv, zu dem sowohl Betroffene als auch Rettungskräfte eingeladen wurden. Ortsbürgermeisterin Desire Beth betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung des Abschlusses für die Gemeinde und den Dank an die Rettungskräfte, die in der folgenschweren Nacht des 6. August 2024 nahezu 24 Stunden im Einsatz waren, um die Opfer zu bergen.
Details zum Unglück
Der Einsturz des Hotels geschah, als ein komplettes Stockwerk plötzlich zusammenbrach. Bei diesem Unglück verloren zwei Personen ihr Leben: eine 64-jährige Frau sowie der 59-jährige Hotelbetreiber. Insgesamt befanden sich in dem Hotel 14 Personen, von denen sich fünf unverletzt retten konnten. Unter den Geretteten war auch ein zweijähriges Kind sowie ein Hund. Jörg Teusch, der Einsatzleiter, sprach von einem Wunder, dass trotz der dramatischen Situation nur relativ leichte Verletzungen bei den Geretteten festgestellt wurden.
Die Hintergründe des Unglücks sind bislang unklar. Der Zustand des Gebäudes wurde bereits als instabil beschrieben und ähnelt einem „Kartenhaus“. Untersuchungen an dem Hotel, dessen Grundsubstanz aus dem 17. Jahrhundert stammt und in den 80er Jahren um weitere Geschosse erweitert wurde, sollen nun Aufschluss geben. Besondere Aufmerksamkeit wurde auch den baulichen Maßnahmen geschenkt, die am Tag vor dem Einsturz durchgeführt wurden. Ministerpräsident Alexander Schweitzer bezeichnete den Vorfall als einen ungewöhnlichen Unglücksfall für Rheinland-Pfalz.
Ursachen für Gebäudeeinstürze
Die Ursachen von Gebäudeeinstürzen, wie sie in Kröv erlebt wurden, sind oft vielschichtig. Ein für solche Vorfälle typisches Problem tritt besonders bei der Sanierung alter Gebäude auf, die auf instabilen Böden stehen. Faktoren wie geologische Bedingungen, veränderte Bodenfeuchtigkeit sowie Mängel in der Tragwerksstruktur können dazu führen, dass ein Gebäude die erforderliche Tragfähigkeit verliert, was Risse und schließlich zum Einsturz führen kann. Im Falle des Kröver Hotels wurde die Gebäudestruktur als potenziell gefährdet eingestuft, was häufig zu strukturellen Verformungen und anderen schwerwiegenden Sicherheitsproblemen führt.
Für eine nachhaltige sichere Nutzung von Gebäuden ist eine frühzeitige Identifizierung von möglichen Schwachstellen entscheidend. Technische Hilfsmittel zur Zustandserfassung und -überwachung, wie sie das Technische Hilfswerk derzeit einsetzt, können dabei helfen, einen möglichen weiteren Einsturz zu verhindern und die stabilität des Gebäudes zu gewährleisten. Langfristige Maßnahmen zur Stärkung der Gebäude und zur Überwachung der Situation sind bundesweit von Bedeutung, um ähnliche Unglücke in der Zukunft zu vermeiden.
Die schockierenden Ereignisse von Kröv werden in den kommenden Monaten sicherlich weiterhin die Gemüter bewegen, während die Verantwortlichen daran arbeiten, die Ursachen des Unglücks umfassend zu ermitteln und die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.
Tag24 berichtet, dass …
ZDF schildert die Geschehnisse …
Biblus erläutert die Ursachen für solche Vorfälle …