Ein schwerwiegender Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde am 10. Januar 2025 bei einer Wasserbüffel-Herde im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, bestätigt. Diese hochansteckende Virusinfektion betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Es handelt sich um die erste MKS-Infektion in Deutschland seit 1988. Ein Krisenstab wurde einberufen, um die Situation zu überwachen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Dringlichkeit dieser Angelegenheit hervorgehoben und fordert eine schnelle Klärung der Ursache und Eindämmung der Seuche, um Schäden in der Landwirtschaft zu minimieren. Der Vize-Landrat Friedmann Hanke kündigte an, dass die Betroffenen mit den zuständigen Behörden kooperieren werden, um das Ausmaß der Erkrankung zu ermitteln.
Inmitten dieser Krise wurde beschlossen, vorsorglich 200 Schweine im angrenzenden Landkreis Barnim zu töten. Diese Maßnahme soll der weiteren Verbreitung der Seuche entgegenwirken. Der betroffene Betrieb in Ahrensfelde liegt innerhalb einer Sperr- und Überwachungszone, die sich auch nach Berlin ausdehnt. Die Symptome der MKS sind bei den betroffenen Tieren bereits sichtbar, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht. Von den 14 erkrankten Wasserbüffeln wurden bereits drei Tiere getötet, während die restlichen elf ebenfalls in den nächsten Tagen getötet werden sollen. Proben wurden an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) geschickt, dessen Ergebnisse für Sonntag erwartet werden.
Übertragungswege und Maßnahmen
Der genaue Übertragungsweg der MKS bleibt unklar. Experten vermuten, dass das Virus über Futtermittel und möglicherweise auch über direkten Kontakt zwischen Tieren verbreitet werden könnte. Landwirte in der Region werden dringend gebeten, Desinfektionsmatten vor ihren Ställen zu nutzen und besondere Vorsicht bei der Handhabung von Futtermitteln walten zu lassen. Es wurde festgestellt, dass das Virus, das weltweit verbreitet ist, durch direkte (Speichel, Nasensekret, Milch, Kot) und indirekte Wege (illegale tierische Produkte, Futtermittel) übertragen werden kann. Das Friedrich-Loeffler-Institut leitet epidemiologische Untersuchungen ein, um den Ursprung der Seuche und mögliche Kontaktbetriebe zu ermitteln.
Die MKS gilt als nicht auf Menschen übertragbar, was bedeutet, dass die öffentliche Gesundheit nicht in Gefahr ist. Dennoch stellt die Erkrankung eine erhebliche Bedrohung für die Tiergesundheit und die landwirtschaftliche Wirtschaft dar. Deshalb sind strikte Maßnahmen zur Bekämpfung erforderlich, darunter die Tötung infizierter Tiere und die Einrichtung von Quarantänegebieten. Auch die internationale Zusammenarbeit wird als entscheidend für die Verhinderung und Eindämmung künftiger Ausbrüche angesehen.
Wirtschaftliche Folgen der Seuche
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Tierseuche sind enorm. Ein Exportstopp für Tiere und tierische Produkte könnte existenzielle Bedrohungen für zahlreiche Landwirte mit sich bringen. Zudem belasten hohe Kosten durch die erforderlichen Quarantänemaßnahmen die betroffenen Betriebe. In diesem Zusammenhang wird auch die Grüne Woche in Berlin, die ohne Paarhufer stattfinden muss, erwähnt. Historisch gesehen hat MKS in der Vergangenheit verheerende Epidemien ausgelöst, darunter die Epidemie in Großbritannien im Jahr 2001, bei der über sechs Millionen Tiere getötet wurden.
Die derzeitigen Ereignisse zeigen deutlich, wie wichtig rigorose Kontrollmaßnahmen und eine gemeinsam abgestimmte Strategie der Bundesländer sind, um solche Ausbrüche zu verhindern und schnell zu reagieren. Bund und Länder stehen vor der Herausforderung, die Tiergesundheit zu schützen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen der landwirtschaftlichen Betriebe zu wahren.
Für weitere Informationen über die Maul- und Klauenseuche und ihre Gefahren für Tiere und Landwirtschaft besuchen Sie die Seiten von Ostsee-Zeitung, BMEL, und BR.