Wie der amerikanische Westen von verheerenden Waldbränden betroffen ist, zeigt die aktuelle Lage rund um Los Angeles. Heute, am 11. Januar 2025, wüten in der Metropole fünf signifikante Brände. Das größte Feuer, das Palisades Fire, hat bereits eine Fläche von 86 Quadratkilometern erreicht und ist besonders besorgniserregend, da es in einem Wohngebiet für Prominente und Multimillionäre tobt.

Das zweite große Feuer, das Eaton Fire, hat eine Fläche von 56 Quadratkilometern eingenommen. Derzeit sind beide Brände nur teilweise eingedämmt. Kleinere Brände, wie das Kennet Fire (4 Quadratkilometer, 50 % eingedämmt), Hurst Fire (3 Quadratkilometer, 70 % eingedämmt) und Lidia Fire (1,6 Quadratkilometer, 98 % eingedämmt), tragen ebenfalls zur angespannten Situation bei.

Auswirkungen der Brände

Insgesamt haben die Brände über 15.000 Hektar Land verwüstet, was im Vergleich zu früheren katastrophalen Bränden in Kalifornien relativ klein erscheint, jedoch erhebliche Auswirkungen auf besiedelte Gebiete hat. Unglücklicherweise sind bisher mindestens 11 Menschen ums Leben gekommen, und mindestens 10.000 Gebäude wurden in Flammen aufgegangen, davon 5.000 bei den Palisades-Bränden und zwischen 4.000 und 5.000 beim Eaton Fire.

Die Evakuierungsmaßnahmen betreffen rund 180.000 Menschen. Trotz dieser Anordnungen entschieden sich einige Bewohner, in ihren Häusern zu bleiben, um ihr Eigentum zu schützen. Hollywood war ebenfalls zeitweilig bedroht und musste evakuiert werden. Eine nächtliche Ausgangssperre wurde verhängt, während die Nationalgarde in den betroffenen Gebieten patrouilliert. Die vorläufige Schadensschätzung beläuft sich auf erschreckende 135 bis 150 Milliarden US-Dollar.

Wetterbedingungen und zukünftige Risiken

Die aktuelle Brandgefahr wird durch die Wetterbedingungen verstärkt. Laut CAL FIRE war 2024 ein Jahr mit höheren Brandzahlen als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, was einen alarmierenden Trend darstellt. Die Wahrscheinlichkeit von Bränden bleibt auch während der kälteren Monate bestehen, da Prognosen überdurchschnittliche Temperaturen und unterdurchschnittliche Niederschläge bis Februar vorhersagen. Ein aktives Jet Stream könnte kühle, feuchte Bedingungen bringen und gleichzeitig das Wachstum von Vegetation fördern, was in Zukunft das Feuerpotenzial beeinflussen kann.

Kalifornien leidet unter spezifischen klimatischen Bedingungen, die Brände begünstigen. Historisch gesehen kam es in Südkalifornien schon 2003 und während der Dürre zwischen 2012 und 2016 zu extremen Feuerausbrüchen, die durch Santa Anna-Winde verstärkt wurden. Die Schäden und die Zahl der Todesopfer, die seitdem durch die Brände verursacht wurden, spiegeln die verheerenden Auswirkungen wider, die solche Naturereignisse hervorrufen können. Zu den Hauptursachen der Waldbrände zählen unzureichende Niederschläge und hohe Temperaturen, während der Klimawandel als entscheidender Faktor für die Zunahme der Trockenheit angesehen wird.

Die gegenwärtigen Brände sind nur ein Element in der komplexen Geschichte von Waldfeuern in Kalifornien. Laut dem Bildungsserver hat die Zahl der großen Waldbrände seit den 1970er Jahren um etwa 20 pro Jahrzehnt zugenommen. Die gegenwärtigen Bedingungen in Kalifornien lassen befürchten, dass solche katastrophalen Brände in der Zukunft noch häufiger werden könnten.