Die verheerenden Brände um Los Angeles toben unverändert weiter und haben bereits mindestens elf Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Todesopfer könnte voraussichtlich weiter ansteigen, sobald die Ermittler Zugang zu den stark verwüsteten Gebieten erhalten, wie op-online berichtet. Unter den Bränden sind das „Palisades Fire“ im Stadtteil Pacific Palisades sowie zwei weitere Großfeuer, die derzeit außer Kontrolle sind. Zusätzlich wurde die Evakuierungsanordnung auf weitere Gebiete ausgeweitet, da mehr als 100.000 Bewohner gezwungen sind, ihre Häuser zu verlassen.

Die Behörden haben aufgrund der gefährlichen Rauchentwicklung einen Gesundheitsnotstand im Bezirk Los Angeles ausgerufen. Die Löscharbeiten erfahren Fortschritte, da die Winde nachlassen, jedoch wird für das bevorstehende Wochenende mit stärkerem Wind gerechnet, was die Situation erneut verschärfen könnte. Am Dienstag sind in Kalifornien über 15.000 Hektar Land in Flammen aufgegangen und die Brände haben insgesamt eine Fläche von etwa 116 Quadratkilometern verwüstet, vergleichbar mit San Francisco.

Die Auswirkungen der Brände

Insgesamt wurden mehr als 12.000 Gebäude durch die Brände beschädigt oder zerstört. Rund 58.000 weitere Gebäude sind als gefährdet eingestuft. Besonders hart getroffen wurde Pacific Palisades, wo in den letzten Tagen etwa 6.900 Hektar verbrannt sind. Laut Tagesschau sind etwa 2.000 Gebäude, darunter 1.000 in Pacific Palisades, den Flammen zum Opfer gefallen.

Die Feuerwehr schildert die Situation als eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen in der Geschichte Los Angeles. Über 7.500 Einsatzkräfte sind mobilisiert worden, um die Flammen zu bekämpfen, während in den Hollywood Hills eine vorsichtige Entwarnung gegeben werden konnte. Hier wurde die Evakuierungsanordnung aufgehoben, nachdem die Feueraktivität zurückging.

Einfluss des Klimawandels und Reaktionen

Die Ursachen der derzeitigen Brände sind noch unklar, Brandstiftung sowie defekte Stromleitungen werden untersucht. Die Auswirkungen des Klimawandels, wie die monatelange Dürre in Südkalifornien, tragen ebenfalls zu der verheerenden Lage bei. Starke Santa-Ana-Winde haben die Brände angefacht, wobei Windgeschwindigkeiten über 100 km/h gemessen wurden, was zusätzlich zur Zunahme der Brandausbreitung führt. Der Versicherungsbeauftragte fordert eine schnelle Auszahlung von Leistungen für die Betroffenen, da die geschätzten Schäden bereits 57 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) erreichen könnten, so CBS News.

Die Feuerwehrleiterin Kristin Crowley hat in diesem Zusammenhang die Kürzung der Haushaltsmittel um 17 Millionen Dollar kritisiert, die ihrer Meinung nach die Brandbekämpfung negativ beeinträchtigt hat. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat ehemalige Präsident Donald Trump eingeladen, die Schäden persönlich zu begutachten. Die katastrophale Situation wird von vielen als weiteres Zeichen der Klimagefahren betrachtet, denen die Region ausgesetzt ist.

Als zusätzliche Herausforderung berichtete Schauspieler James Woods, dass sein Haus in Pacific Palisades trotz der Brände unversehrt geblieben sei. Zuvor hatte Woods den Klimawandel als Ursache der Brände bestritten und Politiker kritisiert.