Ein bemerkenswertes Projekt hat von Oktober bis Dezember 2024 an verschiedenen Hochschulen in Bayern stattgefunden. Die Universität Regensburg und das Studierendenwerk Niederbayern/Oberpfalz (STWNO) führten eine Initiative zur bewussten Ernährung durch, bei der in Mensen acht Wochen lang auf Rindfleischgerichte verzichtet wurde. In dieser Zeit wurden über 300.000 Mahlzeiten serviert, ohne dass die Mensagäste über den Verzicht informiert wurden. Ziel dieser Maßnahmen war es, Diskussionen über Essverhalten anzustoßen und nachhaltige Ernährungsentscheidungen zu fördern, wie uni-regensburg.de berichtet.

Das Projekt fand an den Standorten Universität Regensburg, OTH Regensburg, Universität Passau, TUM Campus Straubing und Hochschule Landshut statt. Es wurde keine Rückmeldung oder Beschwerde von den Gästen verzeichnet, was die Frage von Prof. Dr. Andreas Roider aufwarf, ob der Verzicht bemerkt wurde. Ab Januar 2025 werden Rindfleischprodukte wieder angeboten, während das Projekt dazu anregen soll, das eigene Umweltverhalten zu reflektieren. Wissenschaftlich begleitet wurde die Initiative von Prof. Dr. Gunther Hirschfelder.

Nachhaltige Ernährung und ihre Bedeutung

Die genannten Maßnahmen stehen im Einklang mit dem anhaltend hohen Fleischkonsum in Deutschland. Dieser betrug im Jahr 2020 etwa 60 kg pro Person und liegt damit über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 15 bis 30 kg. Aktuelle Zahlen zeigen einen Rückgang des Fleischverzehrs auf 52 kg pro Person bis 2022, wie umweltbundesamt.de feststellt. Experten empfehlen eine Reduzierung des Fleischkonsums auf maximal 250 g pro Person und Woche, was einem Viertel des aktuellen Niveaus entspricht.

Ein hoher Fleischkonsum schädigt nicht nur die Biodiversität und das Klima, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus. Schätzungen zufolge könnte eine Halbierung des Fleischkonsums in Deutschland 14 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen, während weltweit fast 600 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent jährlich eingespart werden könnten, so bund.net.

Ökologische Landwirtschaft und faire Produktverteilung

Die Herausforderungen im globalen Ernährungssystem sind enorm. Bereits 2020 hatten etwa zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu angemessener Nahrung. Dies zeigt, dass Hunger nicht nur ein Problem der Produktion, sondern auch der Verteilung ist. Ein nachhaltiges Ernährungssystem könnte alle Menschen ausreichend ernähren. Demnach sollte die Bundesregierung eine Ernährungswende einleiten. Dazu zählt auch die Unterstützung für Betriebe beim Umbau hin zu ökologischer Landwirtschaft und die Minimierung von Kunstdünger sowie chemisch-synthetischen Pestiziden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Initiativen wie das Projekt der Universität Regensburg und des STWNO wesentliche Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Ernährung darstellen. Die Reflexion über den eigenen Fleischkonsum und die Förderung umweltbewusster Ernährungsentscheidungen sind notwendig, um einen positiven Einfluss auf das Klima und die Biodiversität zu erzielen. Langfristig kann dies auch einen Beitrag zur Bekämpfung des globalen Hungers leisten.