Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) von Planegg plant, sich 2026 erneut zur Kommunalwahl aufzustellen. Seine Amtszeit wird durchweg positiv bewertet, insbesondere trotz zahlreicher geplanter Projekte, die noch nicht abgeschlossen sind. Ein zentrales Thema bleibt die Sanierung des Dachs der Martinsrieder Grundschule und der Turnhalle, die dringend angegangen werden muss. Laut Merkur haben die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im vergangenen Sommer hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sich jedoch mittlerweile stabilisiert.
Ein Hauptproblem, mit dem die Gemeinde kämpft, ist die Abwanderung von Unternehmen, die aufgrund günstigerer Gewerbesteuersätze ihren Hauptsitz in andere Kommunen verlagern. Zudem führt die Belegung von Gewerbeflächen durch die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zu einem signifikanten Verlust bei der Gewerbesteuer. Die Möglichkeiten zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete sind in Planegg stark eingeschränkt.
Wohnungsbau und städtebauliche Entwicklungen
Die Gemeinde plant, 18 neue Wohnungen in der Münchner Straße zu errichten. Zudem wurde im Gemeinderat ein Grobkonzept für das Bahnhofsquartier verabschiedet, das Platz für rund 300 Wohnungen bieten soll. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist der Abriss der Heide-Volm-Ruine, der in diesem Jahr beginnen soll. Auf dem Areal an der Bahnhofstraße sind bis zu 41 Wohnungen vorgesehen, für die ein städtebaulicher Vertrag aktuell in Arbeit ist.
Die Entscheidung über den Walldurchstich in Martinsried steht ebenfalls an. Eine Verkehrsuntersuchung hierzu liegt bereits vor. Um den Herausforderungen des Wohnungsmarktes zu begegnen, wird die Soziale Infrastruktur kontinuierlich überprüft und an neue Gegebenheiten angepasst.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Ein wichtiges Ziel für Planegg ist die Klimaneutralität bis 2040, wofür 24 Maßnahmen geplant sind. Dazu zählen unter anderem der Bau von Windenergieanlagen und Fotovoltaikanlagen. Besonders ins Auge fällt die geplante Agri-Fotovoltaikanlage, die auf einem 8,7 Hektar großen privaten Acker am Lusthain errichtet werden soll.
Der Klimaschutzmanager Jörg Degen hat das Umweltamt unter sich und plant, bis März eine Klimamanagerin einzustellen. Gespräche mit Geothermie-Anbietern laufen, da das Ziel eine Entscheidung bis Mitte 2025 sein soll. Darüber hinaus steht eine Umstrukturierung der Gemeindeverwaltung an, dabei wird auch an der Schaffung einer Projektmanagementstelle gearbeitet. Eine offene Stelle in der Bauleitplanung wird mit Bedacht gesucht, um den Herausforderungen in der Gemeinde gerecht zu werden.
Politische und wirtschaftliche Entwicklungen
Angesichts der voraussichtlichen vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland am 23. Februar 2025, die die reguläre Bundestagswahl am 28. September 2025 vorverlegen, stellt sich auch für die Kommunen die Frage nach der finanziellen Stabilität. Achim Brötel, Präsident des Deutschen Landkreistages, hat einen größeren Anteil der Kommunen an der Umsatzsteuer gefordert, um die kommunalen Finanzen auf ein solides Fundament zu stellen. Diese Forderung wird von weiteren Spitzenpolitikern wie Andre Berghegger und Gerd Landsberg unterstützt, die Reformerfordernisse und Investitionspakete für Kommunen ansprechen, um die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren.
Mit den geplanten politischen Reformen und den Investitionspaketen wird die Hoffnung verknüpft, die Herausforderungen für Kommunen wie Planegg zukünftig besser bewältigen zu können. Die kommenden Monate dürften entscheidend für die Gestaltung der lokalen und bundesweiten politischen Landschaft sein, während die Planegger Gemeinde weiterhin auf Fortschritte in ihren Projekten drängt.