Ein Vorfall in einer Weinbar im Donnersbergkreis wirft Fragen zur Gewaltbereitschaft unter Hooligans auf. Ein Hooligan soll einen Polizisten erkannt, bedroht und schließlich zusammengeschlagen haben. Berichten von Rheinpfalz zufolge, waren der Polizist und der Hooligan bereits in der Vergangenheit in Konflikte verwickelt. Die Anklage wegen der Tat wurde am Amtsgericht Rockenhausen verhandelt und die Verhandlung selbst wurde bisweilen als unterhaltsam, aber wenig aufschlussreich beschrieben.
Hooligans sind häufig gewaltbereite junge Menschen, die meist als männliche Fußballfans im Alter zwischen 17 und 25 Jahren auftreten. Die Motivation hinter ihrer Gewalt ist oft ein gezieltes Suchen nach Auseinandersetzungen, ob mit anderen Fans oder der Polizei. Dies wird durch die Untersuchung von bpb verdeutlicht, die darauf hinweist, dass viele Hooligans sich zwar als unpolitisch betrachten, jedoch rassistische und antisemitische Einstellungen weit verbreitet sind. Unter den Fans verbreitete Parolen und Gesänge zeugen von einer tief verwurzelten Problematisierung.
Das Umfeld der Hooligan-Szenen
Die Hooligan-Szene hat ihren Ursprung in England und trat bereits im späten 19. Jahrhundert bei Fußballspielen gewaltsam in Erscheinung. Innerhalb Deutschlands entstanden erste Hooligangruppen in den 1970er Jahren, oftmals aus der Skinheadbewegung hervorgehend. Schätzungsweise gibt es derzeit rund 7000 Hooligans in Deutschland, während über 13.000 Personen in der Polizei-Datei „Gewalttäter Sport“ erfasst sind, was die aufsichtsführenden Kräfte vor große Herausforderungen stellt.
Parallel zu den Entwicklungen in Deutschland kam es auch im angrenzenden Ausland zu gewalttätigen Vorfällen. So fand kürzlich ein Strafprozess gegen elf Hooligans der Gruppe „Kranke Horde“ in Basel statt, wo sie wegen einer Massenschlägerei angeklagt wurden, die im Rahmen eines Spiels zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern am 19. Mai 2018 stattfand. Berichten von NZZ zufolge, stürmten etwa 40 Zürcher Hooligans, unterstützt von Männern aus Karlsruhe, nach dem Spiel auf das Stadion, was zu mehreren Schlägereien führte.
- Die Angeklagten: Acht Zürcher, zwei Karlsruher und zwei Basler.
- Anklagepunkte: Versuchte schwere Körperverletzung, Raufhandel und Landfriedensbruch.
- Beweismittel: Unschärfen in Überwachungsvideos und Augenzeugenberichte.
Die Schlägereien sind nicht nur Ausdruck der gewaltbereiten Hooligan-Kultur, sondern auch ein Zeichen für das gesellschaftliche Scheitern vieler involvierter Personen. Viele Angeklagte haben mit Schulden und Vorstrafen zu kämpfen, was ihre persönlichen und sozialen Beziehungen stark belastet. Diese Häufung an Konflikten und der Drang nach Gewalt können als Symptome einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Problematik gedeutet werden.