Das Speicher-Quartier in Vegesack, ein bedeutendes städtebauliches Projekt, nimmt Formen an. Die Grundsteinlegung fand im November 2023 statt, und der erste Gebäudekomplex wird an die Polizei übergeben. Projektentwickler Max Zeitz schätzt, dass die Polizei den 20 Millionen Euro teuren Neubau im März 2024 übernehmen könnte. Momentan laufen noch die Verhandlungen über den genauen Übergabetermin, jedoch wird spätestens im Juni 2024 ein Termin erwartet, da die Innenbehörde vertraglich festgelegt hat, dass das neue Kommissariat bis zur ersten Jahreshälfte 2025 fertiggestellt sein muss.
Der Hochbau verzögerte sich aufgrund komplizierter Tiefbauarbeiten und der Notwendigkeit, das Gelände tragfähig zu machen. Dabei wurden Hunderte Pfähle installiert. Nach einer Verzögerung von fünf Monaten wurden die ersten Wände erst im Herbst 2023 aufgestellt, sodass aktuell letzte Details im Gebäude wie Fahrstuhl, Elektrik und Heizung fertiggestellt werden.

Details zur Polizeizentrale

Im Neubau wird der Einsatzdienst den größten Teil des Parterres einnehmen, während der Revierdienst eine Etage höher untergebracht wird. Die Kriminalpolizei findet im obersten Stockwerk ihr Zuhause. Der Neubau liegt zwischen der Friedrich-Klippert-Straße und der Straße Zum Alten Speicher und zeichnet sich durch eine helle Fassade und einen gläsernen Eingang aus. Die Fenster sind unterschiedlich angeordnet und sollen für eine moderne Optik sorgen. Rund 200 Mitarbeiter werden im neuen Kommissariat arbeiten, wobei der Umzug in Etappen erfolgen wird. Das Personal wird größtenteils vom alten Kommissariat sowie teilweise aus Lesum und Blumenthal in den neuen Standort wechseln.

Bislang gibt es Unklarheiten über die zukünftige Nutzung der alten Polizeizentrale an der Kirchheide. Zudem wird an zwei weiteren Gebäuden, den Thiele-Häusern und dem Loggerhaus, gearbeitet, deren Fertigstellung im Laufe der nächsten zwölf Monate ansteht. Es sind zudem drei weitere Gebäude geplant, was die Bauzeit des gesamten Quartiers auf drei bis vier Jahre schätzt. Die geschätzten Gesamtkosten für das Speicher-Quartier belaufen sich auf 144 Millionen Euro.

Das Angebot für ältere Menschen

Ein weiteres herausragendes Element des Speicher-Quartiers ist das Tidenhus, das vielfältige Angebote für ältere Menschen unter einem Dach bereitstellt. Dort stehen Servicewohnungen in Größen von 1 bis 4 Zimmern zur Verfügung. Im Erdgeschoss finden sich ergänzende Dienstleistungen wie ein Hausarzt, ein Podologe, ein Café, ein Kiosk für den täglichen Bedarf und ein Frisör. Das Ziel ist es, Unterstützung und Komfort für ein angenehmes und sorgenfreies Leben zu bieten. Eine Hausdame vor Ort sorgt täglich für die Unterstützung der Bewohner.

Die moderne Architektur des Tidenhus beinhaltet zudem eine Bibliothek im Dachgeschoss und eine Dachterrasse mit Blick auf den Vegesacker Hafen. Diese Konzepte und die damit verbundene Planung spiegeln die Berücksichtigung wichtiger Rahmenfaktoren eines Quartiers wider und zielen darauf ab, die Bedürfnisse der Bewohner optimal zu erfüllen.

Ein nationales Projekt mit weiten Implikationen

Das Speicher-Quartier in Vegesack ist Teil der nationalen Projekte des Städtebaus, die einen besonderen Qualitätsanspruch an städtebauliche Ansätze, baukulturelle Aspekte und Beteiligungsprozesse legen. Diese Projekte bedienen wesentliche baupolitische Ziele des Bundes und bieten Innovationspotenzial. Das überdurchschnittlich hohe Fördervolumen ermöglicht schnellere Interventionen und zeigt, wie bedeutend diese Entwicklungen für die beteiligten Kommunen sind. Die Webseite der nationalen Städtebauprojekte bietet hierzu detaillierte Informationen.

Die Verschmelzung von Polizei, Wohnraum und Dienstleistungen im Speicher-Quartier legt eine hervorragende Grundlage für eine integrierte und zukunftsorientierte Stadtentwicklung in Vegesack und darüber hinaus.